Wann hat das Trauerspiel bei Bayer endlich ein Ende?

Mit einer solchen Entwicklung hätten vor einigen Jahren wohl nur die wenigsten Börsianer gerechnet. Seit dem im Frühjahr 2015 markierten Allzeithoch bei rund 147 Euro ist der Kurs der Bayer-Aktie um 87 Prozent abgestürzt. Im selben Zeitraum konnte der Dax trotz mehrerer starker Korrekturen gut 70 Prozent zulegen. Mittlerweile notiert der immer noch im deutschen Leitindex vertretene Pharmakonzern auf dem niedrigsten Stand seit über 21 Jahren. Im laufenden Jahr summieren sich die Minuszeichen schon wieder auf 43 Prozent, vor allem dank der Anfang Oktober begonnenen Talfahrt, die am besagten Novembertag noch mal an Dynamik gewonnen hat.

Ein Trauerspiel für alle Beteiligten, wobei solche Phasen für langjährige Bayer-Kenner nicht neu sind. Von Anfang 2001 bis zum März 2003 verlor die Aktie ebenfalls über 80 Prozent an Wert. Allerdings war damals auch der gesamte Aktienmarkt im Crashmodus. Diesmal ist es ausschließlich ein Problem des Unternehmens, das vor lauter Baustellen kein Land mehr zu sehen scheint. Große Hoffnungen ruhen auf dem neuen Vorstandschef, der den „Laden“ aufräumen will, bislang aber zumindest dem Aktienkurs noch nicht auf die Beine geholfen hat.

Trading-Sentiment:

Bei den wikifolio Tradern herrscht seit mindestens einem Jahr relativ großer Optimismus. Das Trading-Sentiment zeigt über mehrere Zeiträume hinweg einen Kaufüberhang in Größenordnungen, die so konstant nur wenige Aktien im wikifolio Universum ausweisen. Die Zahl der durchgeführten Trades ist dabei in den vergangenen Tagen und Wochen nochmals gestiegen. Frei nach dem Motto „viel schlechter kann es doch nicht mehr werden“. Ob die Trader damit diesmal richtig liegen?

Patricia Neudeck hat Mitte Oktober erstmals Bayer-Aktien in ihr wikifolio Megatrends aufgenommen. Während der anschließenden Talfahrt wurde die Position immer weiter aufgestockt, zuletzt am Mittwochmorgen nahe des bisherigen Korrekturtiefs. In dem aktuell aus 13 Aktien bestehenden Musterdepot kommt Bayer auf einen Depotanteil von gut sieben Prozent. Das ist gleichbedeutend mit Rang sechs im Depot-Ranking. Die Traderin sucht für ihr Portfolio nach Unternehmen, die in ihrer Geschäftsstrategie verstärkt auf potenzielle Zukunftstechnologien setzen und in der Lage sind, in der Zukunft ein großes Gewinnwachstum erzielen zu können. Diesen Nachweis muss Bayer allerdings erst wieder erbringen.

Das wikifolio befindet sich nach einer stärkeren Korrektur 2021/22 seit zwei Jahren wieder im Aufwärtstrend. Bei einer Gesamtperformance von 840 Prozent (19,6 Prozent p.a.) ist das Allzeithoch mittlerweile nur noch rund zehn Prozent entfernt.

Franz Hinterwirth will über sein Ende 2014 eröffnetes wikifolio Dividenden rebalanced langfristig in Dividendenaktien investieren und dadurch eine überdurchschnittliche Performance erzielen. Bei einem Maximalverlust von 34 Prozent wurde bislang eine solide Wertsteigerung von 80 Prozent erzielt, was im Jahresdurchschnitt einen Zuwachs von 6,1 Prozent bedeutet. Der DAX konnte in dieser Phase etwas stärker zulegen, der Euro Stoxx 50 hingegen wurde outperformt. Das sehr breit gestreute Portfolio enthält momentan 146 Exchange Traded Funds, 58 Strukturierte Produkte und 55 Aktien. Selbst mit einem Depotanteil von leidglich 0,2 Prozent ist Bayer da noch ordentlich vertreten. Eingestiegen ist der Trader erstmals Ende 2023 und hat daher in diesem Jahr auch schon die erste Dividende vereinnahmt. Der bislang letzte von insgesamt 14 Zukäufen erfolgte am Dienstagnachmittag bei unter 19 Euro je Aktie.

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