An der Nasdaq kehrt Ruhe ein, die Tech-Aktien stecken schwächelnd in einer Seitwärtsbewegung fest. Die Wasserstoff-Blase ist, so sagen Marktbeobachter, geplatzt. Der DAX fällt indes geradezu wöchentlich rasant, nur um dann auf neue Hochs zu klettern. Derweil stehen deutsche Nebenwerte sowieso auf einem anderen Blatt, die wurden zuletzt teilweise regelrecht verprügelt. Und auch auf Kryptowährungen ist nach einer sagenhaften Verteuerung aktuell, wenig überraschend, recht wenig Verlass. Der Bitcoin hat seit dem April-Hoch bei über 60.000 US-Dollar deutlich verloren.
Inflations- und sonstige Gespenster
Ist es die verspätete Frühjahrsmüdigkeit, die die Börsianer orientierungslos zurücklässt? Oder schlägt das Sommerloch bereits zu? Michael Flender, der bereits seit einigen Jahren im Rahmen seiner wikifolios Goldesel-Investing und Goldesel-Trading auf wikifolio.com aktiv ist, beobachtet den Markt genau. Das Inflationsgespenst treibt die Börsianer um, sagt er: „Die Inflation ist ein Thema und hat vor allem Wachstumsaktien deutlich belastet. Und die schwächere Nasdaq hat vor allem Hot-Stocks belastet. Durch die starken Kursrücksetzer von bis zu 70 Prozent bei einzelnen Aktien ergeben sich hier aber auch wieder große Chancen für neue Aufwärtstrends.“ Die gute Nachricht ist also: Was tief fällt, kann unter Umständen günstig gekauft werden.
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In der Regel sind damit Aktien gemeint, die vermeintlich große Chancen und meist noch höhere Risiken und Schwankungen aufweisen.
Allerdings werden die Märkte laut Stephan Edenhofer, der das wikifolio firstclass stock picking seit Anfang 2019 erfolgreich führt, neben der Erwartung einer anziehenden Inflationsrate und der damit verbundenen Angst vor steigenden Zinsen auch noch von anderen Faktoren belastet: „Für Verunsicherung sorgen weiterhin die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen, aber auch politische Verwerfungen zwischen den Großmächten USA und China.“ Tatsächlich warnen auch die Blackrock-Analysten vor geopolitischen Risiken. Sie sehen dabei den Handelsstreit zwischen China und den USA und die daraus resultierende Entkopplung der Weltwirtschaft als größtes Risiko, da Joe Biden den harten Kurs seines Vorgängers Donald Trumps beibehalte. Als Risiken nennt Edenhofer außerdem gesetzgeberische Eingriffe bei Steuern in den USA und regulatorische Maßnahmen in China (Stichwort: Kryptowährungen, Anm.).
Etwas mehr Cash für neue Chancen
Zu guter Letzt sind die Bewertungen am US-Aktienmarkt laut Edenhofer teilweise teuer. Kein Wunder also, dass hier die Käufer aktuell nicht gerade Schlange stehen. Edenhofer hat daher den Cash-Polster in seinem wikifolio etwas erhöht: „Es bleibt aktuell offen, wie lange Zukunftsaktien benötigen werden, um wieder anzuziehen. Für eine Absicherung des kurz- bis mittelfristigen Geschehens wurden im Portfolio alle nicht unterbewerteten Aktienanteile reduziert und daraus Cash von ca. 30 Prozent geschaffen.“ Damit steht möglichen Zukäufen zu billigeren Kursen nichts mehr im Weg und auch wenn die Kurse rasch wieder anziehen sollten, ist Edenhofer mit einer Investitionsquote von 70 Prozent gut dabei.
Apropos Zukäufe: Die aktuellen Korrekturen bei den „gut gelaufenen Zukunftsaktien“ sind zwar auch für Edenhofer und sein wikifolio eine Herausforderung, wie er sagt, dennoch sieht auch er natürlich die Chancen, die sich daraus ergeben: „Solche Chancen suche und bewerte ich ständig.“
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Langfristig bleibt eine Vielzahl an Megatrends
Auch wenn das Marktumfeld aktuell schwierig ist, sollten sich Anleger davon jedenfalls nicht ins Bockshorn jagen lassen. Längerfristig wird das Geld laut wikifolio-Trader Edenhofer auch weiterhin in Megatrends fließen, deren Treiber der exponentielle technische Fortschritt ist: „Die Entwicklungen werden revolutionierende Veränderungen bringen für eine saubere und optimale Mobilität; saubere, effiziente Energie; Digitalisierung in allen Lebens- und Technikfeldern mit großer Veränderung von Privat- und Arbeitswelt und der Geschwindigkeiten in allen Abläufen genau wie eine extrem wachsende Gesundheitstechnik in Fitness, Medizin, Ernährung usw.“
Auch der Klimawandel und die Ressourcenknappheit werden Thema bleiben, erklärt Edenhofer. Und natürlich auch der demographische und soziale Wandel, der extreme Auswirkungen auf die Bereiche Gesundheit, Ernährung, Freizeit und Bildung habe. Investmentchancen sieht Edenhofer außerdem in Fernost: „Globale Wachstumsmärkte vor allem in Asien treiben die künftige Weltwirtschaft. Dort wachsen die Absatzmärkte und die Investitionsmöglichkeiten der Zukunft.“
Gefallene Engel aus Klimaschutz, Wasserstoff und Co.
Flender kann den genannten Megatrends sicherlich auch etwas abgewinnen. Unmittelbar versucht er allerdings Chancen bei Aktien zu nutzen, die besonders stark unter die Räder gekommen sind: „Ich schaue mir jetzt vor allem die gefallenen Engel an. Das Thema ‚Grüne Aktien‘ und Klimaschutz wird wichtig bleiben, nach dem Rücksetzer sehe ich hier wieder große Chancen bei Aktien wie
und ; aber auch im Wasserstoffsektor kamen die Bewertungen deutlich zurück.“Anleger, die jetzt noch auf die anziehende Konjunktur setzen wollen und somit Zykliker für ihr Depot suchen, seien gewarnt. Hier attraktive Aktien zu finden, ist nicht mehr ganz so leicht. Flender erklärt: „Die guten Unternehmen haben sich schon massiv erholt. Beispielsweise eine
, die in den kommenden Quartalen wohl wieder deutlich steigende Gewinne erzielen wird, notiert am Allzeithoch. Trotzdem sehe ich hier langfristig weiter gute Chancen. Auch eine und finde ich interessant. Bei den Airlines und Kreuzfahrtgesellschaften muss man durch die starken Verwässerungen und die Verschuldung etwas aufpassen.“Einfach Lieblings-wikifolios folgen
Übrigens: Es ist auch kein Beinbruch, wenn man mal keine Investmentchancen sucht oder findet, weiß Flender: „Als Trader kann man in schwachen Phasen auch einfach mal die Finger stillhalten. Oft ist es besser als krampfhaft nach Chancen zu suchen.“ Und langfristig orientierte Anleger können Schwächephasen in einzelnen Aktien immer mal für gestaffelte Käufe nutzen, erklärt er. Was aber, wenn die Zinsen aufgrund der anziehenden Inflation tatsächlich steigen? Flender betrachtet die Lage nüchtern: „Der Markt gewöhnt sich an steigende Zinsen. Er hat ja bereits deutlich reagiert und eine erste Änderung der Geldpolitik eingepreist. Im Vergleich zu früher werden wir aber auch mittelfristig weiter extrem niedrige Zinsen sehen.“ Fazit: Füße hochlegen, entspannen, Lieblings-wikifolios folgen und wenn die Orientierung wieder da ist, neue (Investment-)Chancen nutzen.
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