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Performance-unentschieden: DAX, Nasdaq oder „weder noch“?

Die US-Technologiebörse Nasdaq und der DAX liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Seit Jahresanfang liegen beide Indizes zehn Prozent im Plus. Die Ausgangslage könnte verschiedener aber nicht sein.

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Quelle: shutterstock.com

So kommen die deutschen Aktien beinahe schon aus der Versenkung. Still und heimlich, aber nicht unbemerkt, spurteten sie im März an der Nasdaq vorbei – zumindest was die 2021er-Performance angeht. Längerfristig wohlgemerkt sieht der DAX relativ zur Nasdaq freilich nach wie vor kein Licht. Indes hat sich die Schwäche, die die Tech-Aktien von Mitte Februar bis Anfang März des laufenden Jahres im Griff hatte, mittlerweile zwar nicht unbedingt in Stärke verwandelt, aber: Tech hat verlorenen Boden gut gemacht. Unterm Strich gibt’s für 2021 also aktuell ein Performance-unentschieden.

Frühjahrsmüdigkeit trotz toller Berichtssaison

Seit einigen Tagen wird – abhängig davon, wo man hinschaut – aber ohnehin weder viel Boden gut gemacht noch verloren. Der gesamte Aktienmarkt, so scheint es zumindest, verfällt gerade in eine gewisse Frühjahrsmüdigkeit. Und dass, obwohl Börsianer mittendrin in der Berichtssaison stecken, die eigentlich für Spannung – und angesichts der bisher vorgelegten Zahlen auch für steigende Kurse – sorgen sollte. Die Gewinne wachsen, teilweise sehr stark, auch in Deutschland.

Wohin aber mit dem Geld, fragt sich nun womöglich der potentielle Aktionär? Investmentchancen gibt es naturgemäß auf beiden Seiten des Atlantiks. Langfristig aber dürfte Tech „Made in USA“ weiter die Nase vorne haben. Doch ist das auch der Weisheit letzter Schluss?

Qualität hat ihren Preis

„Der Markt geht davon aus, dass Deutschland in Europa einer der Gewinner der Krise sein wird. Ich teile diese Ansicht“, erklärt Christian Thiel ( sparstrumpf ) die Aufholjagd, die der DAX im März gestartet hat. Sein wikifolio Global Champions hat er deshalb aber nicht umgeschichtet und wird es nach eigener Aussage auch nicht. Denn Thiel ist überzeugt: „Die Nasdaq wird auch in den nächsten Jahren den Ton angeben und wird den breiten Markt (gemessen am S&P 500) überflügeln.“ Entsprechend kommt ein großer Teil der Aktien in dem wikifolio auch aus dem Tech-Bereich. Die Bewertung macht dem Trader keine Sorgen: „Diese Unternehmen haben sehr hohe Wachstumsraten – und sind entsprechend teuer. Eine Aktie, wie Mastercard , gibt es nun einmal nicht zu einem KGV von acht oder von 18 – sondern eher von 38. Da stand sie, als ich sie gekauft habe – und da steht sie auch heute. Qualität hat nun mal ihren Preis.“

Auch abseits der Nasdaq sind es neben einer Mastercard vor allem amerikanische Werte, auf die Thiel setzt und die, wie er sagt, in den letzten Jahren Freude gemacht haben: „Das wird auch so bleiben“, summiert er.

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +256,9 %
    seit 13.01.2016
  • EUR 9.663.730,84
    Investiertes Kapital
  • +40,5 %
    Performance (1 J)
  • 17,6 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: 18,5 Prozent

Transformation „Made in Germany“

Philipp Haas ( investresearch ) dürfte Christian Thiel in vielerlei Hinsicht zustimmen. „Insgesamt ist die Qualität der DAX-Unternehmen im Vergleich zur Nasdaq deutlich schlechter, weil uns die großen Tech-Plattformen fehlen und auch SAP den Atem der Verfolger spürt. Ich sehe vor allem ein Kulturproblem, da es kaum junge gründergeführte große Unternehmen in Deutschland gibt“, erklärt er. Entsprechend teuer sind die Unternehmen aber auch, bestätigt Haas: „Vor allem die 2. Reihe im Silicon Valley ist auch nach der Korrektur sehr teuer.“ Es macht daher Sinn, die Augen auch vor deutschen Unternehmen nicht zu verschließen. Haas erklärt: „Deutsche Unternehmen, die sich erfolgreich transformieren, können interessant sein, wenn sie noch als ‚Old Economy‘ bewertet werden.“

Auf solche „Transformations-Stories“ aus Deutschland setzt er auch in seinem wikifolio Nebenwerte Europa : „Bei Villeroy & Boch wächst zum Beispiel der E-Commerce-Anteil stark und man hat eine starke Marke, die auch nicht durch Tech-Konzerne gefährdet ist. Auch eine Hawesko entwickelt sich vom Einzelhändler zum Wein-E-Commerce-Anbieter. Eine Frosta ist auf dem Weg vom Tiefkühlproduzenten zu einer nachhaltigen Marke.“

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abc
cde

Kennzahlen

  • +310,3 %
    seit 22.09.2012
  • EUR 5.739.373,01
    Investiertes Kapital
  • +5,0 %
    Performance (1 J)
  • 15,7 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: 19,5 Prozent

Alternative Wege beschreiten

Simon Weishar ( Szew ) setzt weder auf Nasdaq-Werte noch auf Aktien aus dem DAX. Der Trader erklärt: „Viele Unternehmen an der Nasdaq haben inzwischen eine sehr hohe Bewertung erreicht, häufig aber zu Recht.“ Vergleichsweise geringe Schulden und die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen und der Geschäftsmodelle würden den wahrgenommenen Bewertungsunterschied rechtfertigen, führt Weishar aus: „Nicht nur, dass die Tech-Werte in der Regel schneller wachsen und daher eine höhere Bewertung verdienen, weisen sie häufig auch bewusst niedrigere Gewinne aus, weil sie viel in die Zukunft investieren, um ihr Geschäft weiter auszubauen. Dies sehe ich bei DAX-Werten weniger, deren Geschäfte scheinen schon sehr auf Profitabilität getrimmt zu sein, sodass das Potential für weiteres Gewinnwachstum und Skaleneffekte deutlich eingeschränkter ist.“ Das zeige sich auch in der Gewinnverwendung, weiß Weishar: „Während viele DAX-Werte für ihre Dividende bekannt sind und damit den Gewinn aus dem Unternehmen heraus an ihre Aktionäre verteilen, sehen Tech-Unternehmen für diese Gewinne häufig die beste Verwendung im eigenen Unternehmen zur Förderung weiteren Wachstumspotentials.“

Teilsweise sei es daher auch eine Philosophiefrage, wohin man sich als Investor orientiert. Das Fazit Weishars fällt jedenfalls recht klar aus: „Unter dem Strich sind für mich die meisten DAX-Werte ebenso wenig unterbewertet wie viele Werte an der Nasdaq. Daher suche ich weiterhin vor allem auch abseits dieser Indizes nach spannenden Investitionsmöglichkeiten.“ Tatsächlich verzichtet Weishar im wikifolio Szew Grundinvestment vollends auf deutschen oder US-amerikanischen „Mainstream“. Schwergewicht mit einem Depotanteil von 17 Prozent ist die kaspi bank , ein kasachisches Kreditinstitut. Auf Platz 2 folgt die niederländische Prosus , die die Internet-Beteiligungen des südafrikanischen Naspers-Konzerns in sich vereint.

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +705,3 %
    seit 30.12.2014
  • EUR 2.050.930,23
    Investiertes Kapital
  • +28,9 %
    Performance (1 J)
  • 23,8 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: 35,2 Prozent

Disclaimer: Jedes Investment in Wertpapiere und andere Anlageformen ist mit diversen Risiken behaftet. Es wird ausdrücklich auf die Risikofaktoren in den prospektrechtlichen Dokumenten der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft (Endgültige Bedingungen, Basisprospekt nebst Nachträgen bzw. den Vereinfachten Prospekten) auf www.wikifolio.com, www.ls-tc.de und www.ls-d.ch hingewiesen. Die Performance der wikifolios sowie der jeweiligen wikifolio-Zertifikate bezieht sich auf eine vergangene Wertentwicklung. Von dieser kann nicht auf die künftige Wertentwicklung geschlossen werden. Der Inhalt dieser Seite stellt keine Anlageberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.