Die heißesten Aktien der letzten Woche

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe und sorgte auch auf politischer Ebene für heiße Diskussionen. Der amerikanische Chipkonzern Intel wird den geplanten Bau einer Fabrik in Magdeburg trotz der zugesagten finanziellen Unterstützung von fast 10 Milliarden Euro durch die deutsche Bundesregierung um voraussichtlich zwei Jahre verschieben. Begründet wurde diese Entscheidung mit notwendigen Sparmaßnahmen. Ob das Werk überhaupt jemals errichtet wird und ob die aktuelle Führungsriege von Intel darüber noch entscheiden darf, steht aktuell mehr denn je in den Sternen. Denn wie das „Wall Street Journal“ berichtet, ist der Konkurrent Qualcomm an einer Übernahme von Intel interessiert. Erste Gespräche darüber habe es demnach bereits gegeben.

Trading-Sentiment:

Die Intel-Aktie schoss daraufhin am Freitag kurzzeitig um mehr als 13 Prozent in die Höhe, musste den Großteil der Gewinne bis zum Handelsschluss aber wieder abgeben. Im gesamten Wochenverlauf steht dennoch ein zweistelliges Plus geschrieben, nachdem der US-Wert in den Wochen zuvor deutlich an Wert eingebüßt hatte. Diesen Einbruch will Qualcomm nun womöglich nutzen. Genau das haben viele wikifolio Trader bereits getan, die Intel in den vergangenen Tagen in ihr Depot aufgenommen haben. Wie das Trading-Sentiment bei dem Chipriesen belegt, besteht bei der Aktie schon länger ein klarer Kaufüberhang.

Ganz aktuell ist heute Morgen auch Thomas Rheinschmitt (JoshTh17) über sein wikifolio Value-Future eingestiegen. Auf Anhieb 4,5 Prozent Gewichtung erhielt die Aktie in dem aus 20 Werten bestehenden Depot, das in 2,5 Jahren auf eine Performance von 37 Prozent und einen maximalen Verlust von rund 19 Prozent kommt.

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“Es ist wieder da” titelte die Süddeutsche Zeitung am Freitag mit Blick auf das aktuell vermehrt in der Variante XEC daherkommende Coronavirus. Experten zufolge ist diese Variante ansteckender als ihre Vorgänger, dürfte aber keine noch schwereren Erkrankungen nach sich ziehen. Zudem sollen die aktuell verfügbaren Impfstoffe ausreichenden Schutz liefern, weshalb für bestimmte Personengruppen eine Auffrischung empfohlen wird. In den kommenden Wintermonaten könnte das Thema also wieder in den Fokus der Allgemeinheit geraten. Passend dazu wurde am Freitag bekannt, dass ein angepasster Covid-19-Impfstoff von Pfizer und Biontech vor der Zulassung in der EU steht.

Dass die Aktie von Biontech in den vergangenen Wochen so deutlich zulegen konnte, hatte aber andere Gründe. Beflügelt wurde der Kurs vor allem von der Vorfreude vieler Börsianer auf den Kongress der European Society for Molecular Oncology („Esmo“). Für dieses Event hatte Biontech im Vorfeld neue klinische Studiendaten für Produkte aus der eigenen Multi-Plattform-Onkologie-Pipeline angekündigt. Mittlerweile sind die Ergebnisse veröffentlicht worden und haben bei Analysten neue Euphorie entfacht. JPMorgan erhöhte sein Kursziel von 91 auf 125 US-Dollar, die UBS von 97 auf 131 Dollar und Jefferies sowie die Deutsche Bank jeweils von 96 auf 150 Dollar. Laut aktien.guide taxieren die insgesamt 16 Banken den fairen Wert von Biontech damit im Schnitt jetzt auf 124,54 Dollar.

Das Konsens-Kursziel liegt damit rund 11 Prozent über der aktuellen Notierung, nachdem die Aktie in der Vorwoche wahrscheinlich dank der typischen „sell on good news“-Reaktionen etwas stärker unter Druck geraten war. Viele wikifolio Trader haben die Kursverluste zum Anlass genommen, um bei der Aktie einzusteigen oder ihren Bestand aufzustocken. Ein Blick auf das Trading-Sentiment zeigt den deutlichen Kaufüberhang bei Biontech in den vergangenen Tagen.

Trading-Sentiment:

Zugeschlagen hat bei der Aktie zum Beispiel Torsten Maus (TorstenMaus), der für sein wikifolio TREND-SURFER zunächst am Donnerstag bei gut 105 Euro eine Position eröffnet hat und seinen Einstandskurs am Freitag bei Kursen von 102 Euro dann noch mal nach unten schraubte. Der Trader verfolgt in dem seit Anfang 2019 mit 51 Prozent im Plus liegenden Musterdepot einen „klassischen Trendfolgeansatz nach Darvas, der durch eine intelligente Marktphasenoptimierung ergänzt wird“. Dabei liegt der Fokus wohl auch auf einem guten Risikomanagement, wie der maximale Drawdown von weniger als 15 Prozent seit dem Start andeutet.

Ein Drittel ihres Börsenwertes hat die im Bereich der Seefracht und Logistik agierende Hapag-Lloyd zwischen Anfang Juni und Mitte September an Wert verloren. Und das, obwohl das Unternehmen Anfang Juli sogar seine Jahresprognose angehoben hatte und durch den drohenden Streik der US-Hafenarbeiter momentan ein temporärer Auftragsschub erwartet wird. Immerhin konnte sich die Aktie von ihrem Tief mittlerweile deutlich lösen (seitdem + 15 Prozent) und in der vergangenen Woche erneut ein Kursplus von 6,6 Prozent erzielen.

An der Skepsis der meisten Analysten hat das jedoch wenig geändert. Die Übersicht auf aktien.guide zeigt, dass es aktuell keine einzige Kaufempfehlung für die Aktie gibt und das durchschnittliche Kursziel mit rund 134 Euro fast 12 Prozent unter der aktuellen Notierung liegt. Wieder neu aufgenommen hat das Coverage die US-Bank JPMorgan, die den fairen Wert von Hapag-Lloyd sogar nur bei 85 Euro sieht. Das Votum lautet deshalb auch hier „Untergewichten“. Die Experten warnen konkret davor, dass sich über der Branche dunkle Wolken zusammenziehen, weil die Kapitalmarktzinsen ihren Scheitelpunkt erreicht hätten und zudem das Kapazitätsangebot weiter steige.

Trading-Sentiment:

Auch die wikifolio Trader sind mehrheitlich pessimistisch für die Aktie. Zu den jüngsten Verkäufern zählt Christian Mallek, der für die SIGAVEST Vermögensverwaltung GmbH unter anderem das wikifolio VV Wachstum Global betreut. „Wir trennen uns von Hapag Lloyd. Die Frachtraten fallen wieder deutlich und die schleppende Wirtschaft erholt sich nur langsam. Wir suchen unser Glück in einem anderen Wert“, schrieb der Anlageprofi, nachdem er am Donnerstag bei der Aktie einen Verlust von gut 16 Prozent realisiert hatte. Der Trader verfuhr hier wohl nach dem Motto „Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende“. Das wikifolio liegt trotz des Fehltrades nach gut 14 Monaten mit 15 Prozent in der Gewinnzone, das etwas später emittierte wikifolio-Zertifikat sogar mit 23 Prozent im Plus.

Die durchweg schwachen Konjunkturdaten, die Unzufriedenheit vieler Bürger und auch Unternehmen sowie die Wahlergebnisse in Deutschland lassen viele ausländische Investoren an der Attraktivität deutscher Aktien zweifeln. Vor allem kleinere Unternehmen bekommen das zu spüren, weil sie deutlich stärker von der heimischen Konjunktur abhängig sind als viele der im DAX notierten Weltkonzerne. In Sippenhaft genommen wird dabei seit einiger Zeit auch die österreichische Fabasoft, die in Deutschland an der Börse gelistet wird und hierzulande einen bedeutenden Teil ihrer Umsätze erzielt. Das Softwareunternehmen bietet seinen Kunden (darunter viele Organisationen der öffentlichen Verwaltung) hochwertige digitale Lösungen für dokumentenintensive Geschäftsprozesse an. Dadurch soll unter anderem die Digitalisierung dieser Prozesse vorangetrieben werden.

Trading-Sentiment:

Die vor gut drei Monaten veröffentlichten Zahlen für das Geschäftsjahr 2023/24 waren im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Trotzdem befindet sich die Aktie seitdem im Sinkflug. Seit Anfang Juni ist der Kurs um fast 40 Prozent eingebrochen. Das Mitte August gestartete Aktienrückkaufprogramm brachte zumindest kurzzeitig eine Stabilisierung. In der abgelaufenen Woche ging es aber schon wieder um über sechs Prozent bergab, weshalb wohl auch weitere wikifolio Trader die Reißleine bei der Aktie gezogen haben. Das Trading-Sentiment bei Fabasoft zeigt neben dem klaren Verkaufsüberhang auch, dass es seit nunmehr einem Monat keinen einzigen Kauf mehr bei der Aktie gab. Die Stimmung ist hier also wirklich auf dem Nullpunkt angelangt.

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