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15.01.2019| Von: Michael Flender |

 

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Michael Flender betreut als „GoldeselTrading
die wikifolios „Goldesel-Investing“ und
Goldesel-Trading

 


Der deutsche Aktienmarkt ist 2018 deutlich unter Druck geraten. Während viele Analysten Anfang des Jahres von einem weiteren starken Jahr ausgingen, kam es insbesondere in der zweiten Jahreshälfte ganz anders. Der schwelende Handelskrieg zwischen den USA und China, der drohende unkontrollierte „Brexit“ und ein nachlassendes Wirtschaftswachstum in Deutschland haben dem Aktienmarkt zugesetzt. Vor allem Nebenwerte und zyklische Aktien haben teilweise über 50% an Wert verloren. Diese Kursrückgänge sind einerseits sehr schmerzhaft für Investoren, bieten andererseits aber natürlich auch gute Chancen, wenn die Stimmung an den Märkten wieder dreht. Zeit, sich einige aussichtsreiche Kandidaten anzuschauen:

Braunbär im Wald

Wacker Chemie

Wacker Chemie AG ist ein global tätiges, familiengeführtes Chemieunternehmen. Der im MDAX gelistete Konzern konzentriert sich auf vier große Geschäftsbereiche: Wacker Silicones, Wacker Polymers, Wacker Biosolutions, Wacker Polysilicium. Die Polysiliciumsparte litt 2018 vor allem unter der schwachen Nachfrage aus der Solarindustrie. Hier deutet sich laut Analysten aber eine Belebung an, da China den Solarmarkt wieder stärker fördern möchte. Die Preise für Polysilizium könnten deshalb laut UBS 2019 steigen und somit auch für eine bessere Marge sorgen.

Der Kurs hat sich seit Anfang des Jahres 2018 von 175 Euro auf 72 Euro mehr als halbiert. Zuletzt konnte man eine Stabilisierung und Bodenbildung im Kurs beobachten. Die Analysten waren zuletzt sehr unterschiedlicher Meinung: Während Hauck & Aufhäuser Wacker Chemie als „Top Pick 2019“ sieht, hat JP Morgan die Aktie wegen großer Risiken auf „Underweight“ abgestuft. Auffällig war, dass die Abstufung die Aktie zuletzt nicht mehr weiter belastet hat. Es könnte auf diesem Niveau also bereits alles Negative im Kurs eingepreist sein.


Trader warten einen Ausbruch über 90 Euro ab, ein Stop sollte im Bereich von 70 Euro liegen.

Chart Wacker Chemie

Puma

Die Puma SE ist neben Adidas eine der weltweit führenden Sportartikelhersteller und seit letztem Jahr im MDAX gelistet. Das Unternehmen ist seit Jahren auf Wachstumskurs und konnte, entgegen dem Trend im Bekleidungssektor, Umsätze und Gewinne 2018 weiter steigern. Die Prognosen wurden im Oktober 2018 sogar erhöht: Man erwartet für das Geschäftsjahr 2018 ein Umsatzwachstum von 14% bis 16%, das EBIT soll auf 325 Mio. bis 335 Mio. steigen. Viele Analysten halten selbst diese Prognose noch für zu konservativ. Die Kursziele reichen bis 600 Euro bei Goldman Sachs bzw. 610 Euro bei der HSBC. Die Analysten rechnen hier mit einem sehr starken letzten Quartal.

Die Aktie hat sich 2018 entsprechend auch positiv entwickelt, pendelt aber seit rund 6 Monaten in einer Seitwärtsphase. Die untere Begrenzung des Kanals liegt bei 400 Euro. Nach oben war der Bereich um 470 Euro zuletzt mehrfach ein Widerstand. Ein Ausbruch über diesen Bereich könnte die Aktie Richtung 500 Euro und höher treiben. Die Aktie ist mit einem geschätzten 2019er KGV von 26 zwar nicht günstig, die Wachstumsstory ist aber voll intakt.

Chart Puma

CTS Eventim

CTS Eventim ist einer der international führenden Anbieter in den Bereichen Ticketing und Live-Entertainment. 2017 wurden mehr als 250 Millionen Tickets über die Systeme des Unternehmens vermarktet – stationär, online und mobil. Zu den Marken zählen unter anderem eventim.de und oeticket.com sowie Großveranstaltungen wie Rock am Ring und das Hurricane Festival. Man ist seit Jahren auf einem starken Wachstumskurs. Die Umsätze konnten in den letzten sieben Jahren verdoppelt werden, der Gewinn hat sich in diesem Zeitraum sogar verdreifacht. Für 2018 rechnen Analysten mit 1,21 Mrd. Euro Umsatz und einem Ergebnis pro Aktie von 1,21 Euro.

Auftrieb bekam die Aktie zuletzt durch den Zuschlag für die Erhebung der deutschen PKW-Maut. Man betritt hier Neuland und öffnet seine Plattform für dieses neue Geschäftsfeld. Zusammen mit der österreichischen Mautbetreiber-Firma Kapsch TrafficCom betreibt man das Joint-Venture für mindestens 12 Jahre, das Auftragsvolumen beläuft sich auf zwei Mrd. Euro. Analysten erwarten zusätzliche Beiträge zum Nettogewinn in Höhe von 7 Millionen Euro jährlich, was ein Plus von rund 5,5% zu den erwarteten 126 Mio. bedeutet.

Charttechnisch sieht die Aktie interessant aus. Der Abwärtstrend, der seit Mitte 2018 andauert, konnte durchbrochen werden. Bei Kursen über der 200 Tagelinie bei 37,54 Euro würde sich das Chartbild weiter aufhellen.

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Michael Flender ist wikifolio-Trader und betreut als „GoldeselTrading“ die beiden wikifolios „Goldesel-Investing“ sowie „Goldesel-Trading“. An dieser Stelle kommentiert er finanzmarktrelevante Nachrichten und Ereignisse und analysiert Aktien, in denen er möglicherweise auch im Rahmen seiner wikifolios engagiert ist. Der Text spiegelt die Meinung des Autors wider. wikifolio.com übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung. Die Charts wurden mit Traderfox erstellt. Weitere Einschätzungen von Flender zum Aktienmarkt gibt's auch auf seinem Instagram-Account „goldeselinvesting“.