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09.02.2018| Von: Nikolaos Nicoltsios |

Der vor allem unter Berücksichtigung der vor- und nachbörslichen Kursstellungen schon extrem heftige Absturz an den Aktienmärkten hat in der Nacht von Montag auf Dienstag viele Marktteilnehmer ins Schwitzen gebracht. Das gilt ganz besonders für viele Akteure, die mit hoch gehebelten Wertpapieren agieren und von dem Kursrutsch auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Auch bei wikifolio.com hat der eine oder andere Trader Lehrgeld zahlen müssen. Für zahlreiche Anleger ist genau das der Grund, warum sie zum Beispiel wikifolios mit Hebelprodukten konsequent meiden. Dabei wird oft vergessen, dass man mit diesen Papieren die Risiken sogar begrenzen kann, indem man sie zum Beispiel als Sicherungskomponente in sein Portfolio einbaut.

Bevorzugt eingesetzt werden dafür klassische Optionsscheine. Im Unterschied zu den ebenfalls sehr beliebten Knock-out-Produkten haben Trader hier den großen Vorteil, dass selbst bei extremsten Kursbewegungen kein vorzeitiger Verfall droht. Dadurch können temporäre Verluste in vielen Fällen "ausgesessen" werden. Bei Knock-out-Produkten, die dafür mit einer oftmals höheren Transparenz in Sachen Preisstellung punkten, bedeutet das Verletzten der Knock-out-Barriere automatisch das sofortige Aus. Gerade bei kurzen, aber heftigen Kursbewegungen kann das richtig wehtun. Trader, die am Montagabend oder Dienstagmorgen bei ihren Hebel-Long-Produkten „ausgeknockt“ wurden, haben die kräftige Kurserholung in den Stunden danach in vielen Fällen wahrscheinlich verpasst.

Absicherung mit über 600 Prozent Gewinn

Ein weiterer Grund, warum sich Put-Optionsscheine als gute Depotabsicherung empfehlen, liegt in dem Einfluss der impliziten Volatilität ("Vola") auf den Kurs der Scheine. Wenn es an den Börsen mal richtig bergab geht, dann nehmen die in dieser Kennzahl ausgedrückten Schwankungserwartungen am Markt fast immer deutlich zu. Und eine steigende Vola führt tendenziell zu höheren Preisen der Optionsscheine, die damit gleich doppelt von einem Kursabsturz profitieren. Genau das hat sich zum Beispiel Peter Kohlert ("LarryWildman") zunutze gemacht und sein wikifolio "Old School Invest" in den vergangenen Wochen immer mal wieder mit solchen Papieren bestückt. Diesmal hat sich das Vorgehen so richtig gelohnt. Weil der erfahrene Trader dem Markt gegenüber "skeptischer eingestellt" war, wurden die Absicherungspositionen Ende Januar weiter aufgebaut: „Dies geschah in Form einer Kette von Put-Optionsscheinen, wobei die Laufzeiten zwischen 40 und 502 Tagen liegen“. Während am Dienstagmorgen überwiegend Panik am Markt herrschte, konstatierte er entsprechend zufrieden "Die Verluste halten sich dank Absicherungsstrategie in Grenzen". Nachdem erste Teilgewinne von bis zu 640 (!) Prozent realisiert wurden, beträgt das Gewicht der DAX-Puts aktuell noch 2 Prozent. Ansonsten besteht das breit diversifizierte Depot aus mehreren Einzelwerten und Aktien-ETFs. Der mit dem Ziel des "langfristig stabilen Vermögensaufbaus" angetretene Trader kommt bei dem im Sommer 2015 gestarteten und vier Monate später als wikifolio-Zertifikat investierbaren wikifolio auf ein Kursplus von 22 bzw. 10 Prozent, während der bisherige Maximalverlust knapp 20 Prozent betrug. Das ist in dem Marktumfeld jetzt keine überragende Leistung. Die vergangenen Wochen haben aber gezeigt, dass der in der Finanzbranche tätige Trader vor allem seine Erfahrung in Sachen Risikomanagement hier gewinnbringend einzubringen weiß.

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Mit Ruhe und Kontrolle zum Erfolg

Michael Tobinski ("MaxDividend") hatte sich bereits Ende November dazu entschieden, sein zwar nicht so breit gestreutes, aber ebenfalls aus Aktien und ETFs bestehendes wikifolio "Dividendenfischer" durch den Kauf eines damals zu 3,3 Prozent gewichteten DAX-Puts abzusichern. Er entschied sich allerdings für einen Knock-out-Put mit einer Barriere bei rund 13700 Punkten. Zum Zeitpunkt des DAX-Allzeithochs vor gut zwei Wochen fehlten dem Index bis dahin keine 100 Punkte. Letztendlich hat der Trader, der nach eigenen Angaben „immer die Ruhe und die Kontrolle behält“, aber das nötige Glück gehabt, denn der Index drehte für ihn gerade noch rechtzeitig nach unten. Wobei es bei solchen „Depot-Versicherungen“ immer mal vorkommen kann, dass sie sich am Ende als wertlos herausstellen. Dafür sollte dann der Rest des Depots ja von den steigenden Kursen profitieren. Auch im „richtigen Leben“ kommen viele Versicherungen mangels Schadenfällen ja (zum Glück) nie zum Einsatz. In den vergangenen Wochen hat der Trader bei der in der Nähe der Barriere natürlich extrem hoch gehebelten Position gleich viermal den Stoppkurs angehoben, bevor dieser am Mittwoch dann erreicht wurde. „Mit knapp 30% im Plus wurde das short Szenario erfolgreich ausgestoppt“, kommentierte der Trader, der sich mit Blick auf den erneuten Kurseinbruch am Donnerstagnachmittag vielleicht dennoch ein bisschen geärgert haben dürfte. Trotzdem hat die Absicherungsstrategie dazu geführt, dass das wikifolio in den vergangenen Tagen nicht allzu hohe Einbußen verzeichnen musste. Bei einem überschaubaren Maximalverlust von 13 Prozent liegt das Musterdepot seit Ende 2015 mit 28 Prozent vorne. Das wikifolio-Zertifikat ist noch nicht ganz zwölf Monate handelbar und kommt auf ein Plus von 4 Prozent. Das Ziel hier ist, „mit möglichst wenig Schwankung die Performance zu steigern“. Das ist auch durch den Einsatz von Hebelprodukten bislang gut gelungen.

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