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31.10.2017| Von: Nikolaos Nicoltsios |

Die Aktie des Roboterherstellers Kuka wird zunehmend zum Spielball von Spekulanten. Seitdem das Unternehmen von der chinesischen Midea übernommen wurde, sind der Streubesitz und damit auch die Anzahl der handelbaren Aktien deutlich gesunken. Der Großaktionär hält fast 95 Prozent der Anteile, strebt aber zumindest vorerst keine Komplettübernahme an. Deshalb soll Kuka auch nicht von der Börse genommen werden und mindestens bis Ende 2023 unabhängig bleiben. Die Börsenumsätze bei der Aktie waren daher lange Zeit überschaubar und auch die Kursschwankungen hielten sich in Grenzen.

Anfang September jedoch änderte sich das ganz plötzlich. Seitdem konnte sich der Aktienkurs in der Spitze mehr als verdoppeln. Nach dem am Mittwoch markierten Hoch brachen die Notierungen dann innerhalb von nur zwei Tagen um 40 Prozent ein, bevor es zum Wochenstart wieder deutlich bergauf ging. Inmitten dieser ungewöhnlich starken Bewegungen präsentierte der Konzern vergleichsweise schwache Zahlen für das dritte Quartal. Die Anfang August erst angehobene Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde vom Vorstand dennoch bestätigt. Inwieweit das alles für das wilde Hin und Her des Aktienkurses verantwortlich sein könnte, bleibt indes ungeklärt.

Tesla-Experte macht auch bei Kuka Gewinne

Peter Alsdorf ("ThinkTankBeta") hat die Kuka-Aktie in den vergangenen Wochen in seinem wikifolio "BurningFish" sehr rege gehandelt. Dabei stand der Anfang der 1960er Jahre geborene Trader bis einschließlich Freitag ausschließlich auf der Käuferseite. Der letzte Einstieg erfolgte bei Kursen von ca. 164 Euro. Am Montag begann er dann, die Position sukzessiv zu verringern. Dabei wurden Gewinne zwischen 8 und 16 Prozent generiert. In seinem sehr breit gestreuten Musterdepot ist Kuka jetzt noch mit gut 4 Prozent gewichtet.

"Tesla will in China eine Autofabrik bauen, für die Kuka Fertigungsroboter liefert ... deshalb Kursrakete?"
Peter Alsdorf aka "ThinkTankBeta"

Absolutes Schwergewicht ist die Aktie von Tesla mit einem Depotanteil von mehr als 20 Prozent. Aus diesem Grund interessiert sich der Trader natürlich auch für alle Nachrichten rund um den Hersteller von Elektroautos, was ihn in Bezug auf Kuka auf eine mögliche Idee bezüglich der starken Kursbewegungen brachte: "Tesla will in China eine Autofabrik bauen, für die Kuka Fertigungsroboter liefert ... deshalb Kursrakete?". Das im Februar 2016 eröffnete wikifolio weist bei einem Maximalverlust von 18 Prozent eine Performance von 83 Prozent aus, während das seit sieben Monaten handelbare wikifolio-Zertifikat bislang mit 24 Prozent im Plus notiert.

Erfolgreiches Day-Trading am frühen Morgen

Carsten Schorn ("Abbakus") hat Kuka ausschließlich am Freitag gehandelt und dabei mal wieder sein gutes Gespür für Aktien bewiesen, die sich gerade in einer turbulenten Phase befinden. Nachdem der Kurs vom Hoch gut 35 Prozent gefallen war, begann der Trader in seinem wikifolio "Abacus" bei Kursen von 166,50 Euro eine erste Position zu eröffnen: "Da sie langsam fällt, ist es schwer einen überverkauften Bereich auszumachen. Ich denke, wenn sie sich erholt, wird es schnell gehen."

"Das soll jetzt nicht makaber klingen, aber da war trotz der starken Abgaben bei der Aktie immer noch zu wenig Druck drin."
Carsten Schorn aka "Abbakus"

Durch weitere Käufe im Laufe des frühen Morgens konnte der durchschnittliche Einstiegskurs auf 162,61 Euro gesenkt werden. Noch vor der Mittagspause trennte er sich von der Aktie dann wieder, wobei die Verkäufe zu Notierungen zwischen 166 und 180 Euro erfolgten. Im Schnitt lagen die Gewinne bei 5,4 Prozent. Den morgendlichen Handel fasste Schorn in folgendem Kommentar zusammen: "Das soll jetzt nicht makaber klingen, aber da war trotz der starken Abgaben bei der Aktie immer noch zu wenig Druck drin. Es war schon eine gute Chance, aber wenn in den ersten 30 Minuten noch mehr auf den Sell-Knopf drücken ist es einfacher, das Low zu treffen. So muss man sich bei jeder kleinen Gegenbewegung zügeln nicht zu kaufen. Da die Aktie dann bei etwa 165 Euro etwas länger verharrt hat, hatte ich angefangen, dort zu kaufen. Wäre sie weiter stetig gefallen, hätte ich vermutlich auch nicht das Tief getroffen, aber erst im Bereich 150-160 Euro gekauft. Am Ende können wir dennoch ein fettes Plus verzeichnen." Der sehr aktive Daytrader, der über den Feiertag eine Cashquote von über 93 Prozent hält, konnte den Wert seines wikifolios seit März 2015 bei einem Maximalverlust von rund 18 Prozent um 93 Prozent erhöhen. Das Ende Februar 2016 emittierte wikifolio-Zertifikat liegt aktuell mit 46 Prozent vorne.

Alle wikifolios mit Kuka (ISIN: DE0006204407) im Depot.

Die 10 Aktien mit den meisten Trades (23.10.2017-30.10.2017): 

# Name ISIN Handelsvolumen Alle Trades Käufe Verkäufe
1 Evotec DE0005664809 933 567 457 275 182
2 Kuka DE0006204407 1 736 520 443 251 192
3 Deutsche Bank DE0005140008 1 047 351 372 218 154
4 Lufthansa DE0008232125 1 395 012 354 187 167
5 SNP DE0007203705 746 416 300 212 88
6 Amazon US0231351067 125 312 280 165 115
7 Wirecard DE0007472060 528 493 261 152 109
8 AMD US0079031078 148 072 258 189 69
9 Bitcoin Group DE000A1TNV91 375 006 257 148 109
10 Aixtron DE000A0WMPJ6 282 740 254 145 109

 

Erfahren Sie mehr über unseren wikifolio-Trader Carsten Schorn, der uns beim 1. wikifolio-Traders Day im Wiener Büro besucht hat. 

 

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