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Dirk Dünnebeil
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Schlingel
- Last login 2024-11-21
- Member since 2015-01-18
Ich beobachte die Märkte und investiere an der Börse seit meinem 16. Lebensjahr. Das macht bisher 30 Jahre Beobachtung und Erfahrung, in denen ich seitdem an keinem einzigen Tag nicht mindestens ein Wertpapier in meinem Depot besessen habe. Dabei habe ich mindestens zwei Riesencrashs an den Aktienmärkten miterlebt (2000 und 2008) sowie unzählige andere kleine und große Crashs.
In meine ersten Aktien investierte ich 1993 mit dem Geld, welches mir meine Großmutter zum 16. Geburtstag geschenkt hatte. Seitdem hat mich die Börse nie wieder losgelassen.
Ich studierte Politikwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsgeschichte und lernte durch meinen Querschnitt an Fächern, sowie die unterschwellige Antipathie zwischen meinen sozialwissenschaftlichen Kommilitonen (Zitat Wiwis: "...die reden doch bloß den ganzen Tag und bringen nichts zustande") und meinen wirtschaftswissenschaftlichen Kommilitonen (Zitat Sozis: "...die wollen alles ausrechnen und können nicht denken") vor allem kritisches, hinterfragendes, relativierendes und fachübergreifend eigenes Denken - eine ungemein positive Schule, um langfristig erfolgreich an der Börse zu sein.
Am meisten begeisterte ich mich in meinem Studium für die Wirtschaftsgeschichte. Von der Industrialisierung bis zur aktuellen Zeit behandelten wir intensiv alle Epochen und Krisen. Mich faszinierte damals immer wieder die Epoche der Weimarer Republik, in der wirtschafts- und börsentechnisch eigentlich alles passiert ist, was überhaupt nur möglich ist - und das immens dicht gedrängt.
Durch mein Auslandsstudium in Madrid lernte ich meine damalige Freundin kennen und es verschlug mich so für einige Zeit nach Brasilien zu ihrer Familie - und wie wollte es der Zufall? - Ihr Vater war Börsenbroker! Und da ich als zukünftiger Schwiegersohn gehandelt wurde und in Brasilien persönliche Kontakte überlebensnotwendig sind, stellte mich der Vater ausdauernd in einem mehrwöchigen Besuchsmarathon der halben Finanzwelt vor - man kennt sich dort untereinander.
Das waren für mich einerseits sehr prägende Eindrücke, da ich dort einen (auch zur Schau gestellten) Luxus zu Gesicht bekam, der für mich völlig unbekannt und ungewohnt war. Andererseits hatte ich die besten und interessantesten Gespräche jeden Tag - vor allem, weil wir uns Anfang 2002 ja in der langen Börsenabschwungphase befanden und alle orakelten, wie es weitergeht. Etwas ganz Wichtiges wurde mir dadurch klar, nachdem ich Jahre später mal die Prognosen dieser Männer mit der eingetretenen Realität verglichen hatte: egal, wie hoch jemand in der Hierarchie angesiedelt ist, egal wieviel Gewinn er in der Vergangenheit erwirtschaftet hat, egal wie reich und angesehen er ist: er muss nicht Recht haben.
Nach meiner Rückkehr nach Deutschland beschäftigte ich mich in meiner Magisterarbeit mit den Finanzen der Kommunen in Deutschland und wetzte tausende Seiten von Haushaltsplänen. Fünf Jahre nach meinem Abschluss trat ein Verlag an mich heran und veröffentlichte die Arbeit als Buch.
Nach meinem Studium wollte ich so sehr viel ausprobieren, dass ich mich einfach nicht entscheiden konnte, was ich machen wollte - am liebsten alles. Ich arbeitete im Centermanagement, ich stellte Handelskontakte zwischen südamerikanischen und deutschen Firmen her und dann war da aber auch noch die Musik, die ich so gerne machte. Nur eines blieb die ganze Zeit konstant an meiner Seite: die Börse. Da ich mittlerweile doch ein hübsches Sümmchen erbörst hatte, richtete ich mir nun ein Musikstudio ein. Nachdem fast alles Geld dadurch verbraucht war, durch die Musik aber nicht genügend Money herein kam, landete ich schlussendlich auch beruflich doch im Finanzbereich, dem ich bis heute treu geblieben bin.
Trading-Erfolge der Vergangenheit? Nun - besonders hervorheben möchte ich die Geschichte mit dem Ölpreis in den Jahren 2007 und 2008. Und zwar auch deshalb, weil ich mich damals so geärgert hatte über den massiven verbalen Gegenwind, den ich bekam. Ich habe das gesamte Jahr 2007 und dann bis zum Sommer 2008 vor dem völlig überteuerten Ölpreis gewarnt - aber irgendwie war die gesamte Welt anderer Meinung und meine Beiträge wurden teilweise wüst beschimpft. Aber ich hatte Recht. Und wenigstens einer stellte sich ganz am Ende - ganz knapp vor dem Crash des Ölpreises - dann doch noch auf meine Seite, nämlich der Chefvolkswirt der Deutschen Bank. Er warnte damals ganz vorsichtig, dass es am Ölmarkt möglicherweise mittlerweile leichte Übertreibungen geben könnte. Leicht war gut - der Ölpreis stürzte regelrecht ab.
Eines hat mich meine mittlerweile jahrzehntelange Börsenerfahrung gelehrt: Man sollte an der Börse nichts ausschließen. An der Börse kann alles passieren! Manchmal sogar das, was man erwartet hat.
Im Portfolio, welches ich hier bei wikifolio erstelle und betreue, können sich auch Werte befinden, die ich auch privat in meinem Depot handle.
Ich handle hier bei wikifolio als Privatperson.
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