Top wikifolio Guenstige SmallCaps mit Recovery JulianScheffler -44.9 % since Beginning -19.2 % 1 Year TOP WIKIFOLIO TRADE Buy 2024-08-12 at 08:40 am DATAGROUP IT SERVICES HOLDING AG DE000A0JC8S7 Price (EUR) 40.400 11.7% Last Activity Guenstige SmallCaps mit Recovery Über die letzten Tage Aktien der Aumann AG gekauft (gewichteter Preis von EUR 13,52) Aumann ist Hersteller von Produktionsanlagen für Spulenwicklungen, die z.B. von Aumanns Kunden benötigt werden, um E-Motoren für Automobile oder Fahrräder in Massenproduktion herzustellen. Geograpischer Schwerpunkt ist Mittel-Europa Zusätzlich hat Aumann noch ein "Legacy"-Geschäft, in dem Maschinen hergestellt werden, die den Kunden von Aumann helfen, emissionsarme Verbrennermotoren im Automotive-Bereich herzustellen Der Umsatz zwischen den beiden Segmenten ist in etwa 50/50, wobei das E-Mobilitätssegment in den letzten Vor-Covid-Jahren organisch gewachsen ist, während das Legacy-Geschäft organisch leicht rückläufig war. Durch Zukäufe sind beide Segmente im Umsatz vor der allgemeinen Automotive-Marktschwäche bis H2 2019 gewachsen Margenmäßig können beide Segmente zweistellig im EBITDA-Bereich abschneiden und sind daher für Automotive-Verhältnisse eher als „differenziert“ und gut zu betrachten Das Emobilitätssegment hat allerdings in den letzten 5 Jahren stark davon profitiert, dass Aumann für bestimmte Produktionsanlagen Spezialwissen mit Alleinstellungsmerkmal hatte. Deshalb wurden teilweise zwischen 15-25% EBITDA-Marge erreicht. In den nächsten Jahren sollte man davon ausgehen, dass die Marge weiter abnimmt, weil Wettbewerber (und ggf. auch Kunden durch Inhousing) mindestens gleichwertige Anlagen bauen können. Wenn Aumann mittelfristig eine leicht zweistellige Marge erreichen könnte, wäre dies sicherlich ein positives Ergebnis. Es könnte jedoch auch passieren, dass in Asien erhebliches Know-How aufgebaut wird und durch Economies of Scale Aumann mit "europäischen" Herstellungskosten aus dem Markt gedrängt wird. Außerdem nutzen Wettbewerber teilweise andere Spulentechnologien, die sich zum Marktstandard entwickeln könnten und Aumanns Know-How zu einem gewissen Grad überflüssig machen Mittel- bis Langfristig ist aus meiner Sicht noch vollkommen offen, welche Rolle Aumann im dynamischen Markt der Emobilitätsproduktionsanlagen spielen wird Mit einem aktuell knapp zweistelligen EBITDA-Multiple auf das Vor-Corona EBITDA ist das Unternehmen nach den Bewertungsmaßstäben eines puristischen Value Investors nicht günstig bewertet. Speziell, wenn man berücksichtigt, dass es durch hohen Wachstumscapex und Working Capital-Finanzierung auf absehbare Zeit keinen nachhaltigen Free Cash Flow geben wird Nebenbei führt sehr hohes Wachstum in einem herstellenden Betrieb aus meiner Sicht häufig zu Chaos, falschem Pricing (weil man seine echten Kosten nicht kennt) und häufig nicht optimalen Produktionsabläufen, weil neu benötigte Kapazität eher "befehlsmäßig" an existierende Kapazität herangebaut wird Wieso kaut man dann Aktien von solch einem Unternehmen? Hersteller von Produktionsanlagen (also Capex aus Kundenperspektive) für die Automotive-Industrie zu sein bedeutet, mit eines der zyklischsten Geschäfte überhaupt zu haben. Dies führt in der Krise zu extremen Einbrüchen im Auftragseingang (z.B. >40% Rückgang Y-o-y bei Aumann von Q3 2020 zu 2019). Im Gegenzug kann dies aber auch ein deutliches Anwachsen des Auftragseingangs bedeuten, sobald die Gesamtwirtschaft wieder ins Rollen kommt. Für den Emobilitätsmarkt erwarte ich einen besonderen Aufholeffekt: E-Autos machen in den relevanten Märkten einen meist noch kleinen Anteil der insgesamt hergestellten Autos aus. Ihr Anteil ist jedoch stark wachsend (z.B. in Deuschland von 6 Tsd. Vollstromern 2013 bei 3,6 Mio. Gesamtzulassungen auf 25 Tsd. im Jahr 2017 und 121 Tsd. für die ersten 10 Monate im Jahr 2020; im Oktober 2020 betrug z.b. der Anteil von neu zugelassenen Vollstromern ~8% aller Gesamtneuzulassungen). Diese Wachstumsdynamik ist aus meiner Sicht politisch unterstützt und in bestimmten Bevölkerungsschichten gilt es auch als "chic", solch einen Vollstromer zu fahren. Mit mehr Nutzern dürfte die Infrastruktur von mobilen Ladesäulen besser werden und somit die Akzeptanz von E-Autos weiter stärken. Um diese Nachfrage zu bedienen, müssen die Automotive OEMs kräftig und schnell investieren. Kurzfristig ist Inhousing keine Alternative und Aumann hat nun einmal aktuell nach Aussage des IPO-Prospekts noch führendes Marktwissen. Insofern würde ich es als nicht unwahrscheinlich betrachten, deutliche Anstiege im Auftragseingang von Aumann zu sehen, sobald die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt Durch die hohe Medienpräsenz für das Thema Emobilität würde ich auch von einer gewissen Wahrscheinlichkeit ausgehen, dass Aktien-Investoren sich auf die Suche nach Titeln machen, die von mehr Emobilität profitieren könnten. Dies kann dann dazu führen, dass Investoren bereit sind, stolze Bewertungen für solche Unternehmen zu zahlen. z.B. wurde Aumann vor dem Rückgang der Automotive-Nachfrage 2019 teilweise mit EBITDA-Multiples >30x gehandelt Im Covid-19-Kontext ist Aumann durch eine hohe Net Cash Position von >EUR 70 Mio., nur leicht negativem EBITDA, keinem Cash Burn durch Working Capital Effekt und Capex-Reduktion und der Möglichkeit einer kurzfristig "flexiblen" Kostenstruktur durch Kurzarbeit aus meiner Sicht ausreichend gut aufgestellt, einen mittelschweren Covid-19 Verlauf gut zu überstehen und von einem möglicherweise stark ansteigenden Auftragseingang bei wirtschaftlicher Erholung zu profitieren Außerdem könnte Aumann durch die vorhandene Kapazität und das Know-How M&A-Target werden, was sich positiv auf den Kurs auswirken könnte Insgesamt sehe ich hier also ein interessantes Chancen-Risiko-Profil, was sich über die nächsten 1-3 Jahre im Aktienpreis wiederspiegeln könnte. Größeres Upside nehme ich gerne mit; Downside kann ich per Stop-Loss zumindest in Grenzen halten
Guenstige SmallCaps mit Recovery Über die letzten Tage Aktien der Aumann AG gekauft (gewichteter Preis von EUR 13,52) Aumann ist Hersteller von Produktionsanlagen für Spulenwicklungen, die z.B. von Aumanns Kunden benötigt werden, um E-Motoren für Automobile oder Fahrräder in Massenproduktion herzustellen. Geograpischer Schwerpunkt ist Mittel-Europa Zusätzlich hat Aumann noch ein "Legacy"-Geschäft, in dem Maschinen hergestellt werden, die den Kunden von Aumann helfen, emissionsarme Verbrennermotoren im Automotive-Bereich herzustellen Der Umsatz zwischen den beiden Segmenten ist in etwa 50/50, wobei das E-Mobilitätssegment in den letzten Vor-Covid-Jahren organisch gewachsen ist, während das Legacy-Geschäft organisch leicht rückläufig war. Durch Zukäufe sind beide Segmente im Umsatz vor der allgemeinen Automotive-Marktschwäche bis H2 2019 gewachsen Margenmäßig können beide Segmente zweistellig im EBITDA-Bereich abschneiden und sind daher für Automotive-Verhältnisse eher als „differenziert“ und gut zu betrachten Das Emobilitätssegment hat allerdings in den letzten 5 Jahren stark davon profitiert, dass Aumann für bestimmte Produktionsanlagen Spezialwissen mit Alleinstellungsmerkmal hatte. Deshalb wurden teilweise zwischen 15-25% EBITDA-Marge erreicht. In den nächsten Jahren sollte man davon ausgehen, dass die Marge weiter abnimmt, weil Wettbewerber (und ggf. auch Kunden durch Inhousing) mindestens gleichwertige Anlagen bauen können. Wenn Aumann mittelfristig eine leicht zweistellige Marge erreichen könnte, wäre dies sicherlich ein positives Ergebnis. Es könnte jedoch auch passieren, dass in Asien erhebliches Know-How aufgebaut wird und durch Economies of Scale Aumann mit "europäischen" Herstellungskosten aus dem Markt gedrängt wird. Außerdem nutzen Wettbewerber teilweise andere Spulentechnologien, die sich zum Marktstandard entwickeln könnten und Aumanns Know-How zu einem gewissen Grad überflüssig machen Mittel- bis Langfristig ist aus meiner Sicht noch vollkommen offen, welche Rolle Aumann im dynamischen Markt der Emobilitätsproduktionsanlagen spielen wird Mit einem aktuell knapp zweistelligen EBITDA-Multiple auf das Vor-Corona EBITDA ist das Unternehmen nach den Bewertungsmaßstäben eines puristischen Value Investors nicht günstig bewertet. Speziell, wenn man berücksichtigt, dass es durch hohen Wachstumscapex und Working Capital-Finanzierung auf absehbare Zeit keinen nachhaltigen Free Cash Flow geben wird Nebenbei führt sehr hohes Wachstum in einem herstellenden Betrieb aus meiner Sicht häufig zu Chaos, falschem Pricing (weil man seine echten Kosten nicht kennt) und häufig nicht optimalen Produktionsabläufen, weil neu benötigte Kapazität eher "befehlsmäßig" an existierende Kapazität herangebaut wird Wieso kaut man dann Aktien von solch einem Unternehmen? Hersteller von Produktionsanlagen (also Capex aus Kundenperspektive) für die Automotive-Industrie zu sein bedeutet, mit eines der zyklischsten Geschäfte überhaupt zu haben. Dies führt in der Krise zu extremen Einbrüchen im Auftragseingang (z.B. >40% Rückgang Y-o-y bei Aumann von Q3 2020 zu 2019). Im Gegenzug kann dies aber auch ein deutliches Anwachsen des Auftragseingangs bedeuten, sobald die Gesamtwirtschaft wieder ins Rollen kommt. Für den Emobilitätsmarkt erwarte ich einen besonderen Aufholeffekt: E-Autos machen in den relevanten Märkten einen meist noch kleinen Anteil der insgesamt hergestellten Autos aus. Ihr Anteil ist jedoch stark wachsend (z.B. in Deuschland von 6 Tsd. Vollstromern 2013 bei 3,6 Mio. Gesamtzulassungen auf 25 Tsd. im Jahr 2017 und 121 Tsd. für die ersten 10 Monate im Jahr 2020; im Oktober 2020 betrug z.b. der Anteil von neu zugelassenen Vollstromern ~8% aller Gesamtneuzulassungen). Diese Wachstumsdynamik ist aus meiner Sicht politisch unterstützt und in bestimmten Bevölkerungsschichten gilt es auch als "chic", solch einen Vollstromer zu fahren. Mit mehr Nutzern dürfte die Infrastruktur von mobilen Ladesäulen besser werden und somit die Akzeptanz von E-Autos weiter stärken. Um diese Nachfrage zu bedienen, müssen die Automotive OEMs kräftig und schnell investieren. Kurzfristig ist Inhousing keine Alternative und Aumann hat nun einmal aktuell nach Aussage des IPO-Prospekts noch führendes Marktwissen. Insofern würde ich es als nicht unwahrscheinlich betrachten, deutliche Anstiege im Auftragseingang von Aumann zu sehen, sobald die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt Durch die hohe Medienpräsenz für das Thema Emobilität würde ich auch von einer gewissen Wahrscheinlichkeit ausgehen, dass Aktien-Investoren sich auf die Suche nach Titeln machen, die von mehr Emobilität profitieren könnten. Dies kann dann dazu führen, dass Investoren bereit sind, stolze Bewertungen für solche Unternehmen zu zahlen. z.B. wurde Aumann vor dem Rückgang der Automotive-Nachfrage 2019 teilweise mit EBITDA-Multiples >30x gehandelt Im Covid-19-Kontext ist Aumann durch eine hohe Net Cash Position von >EUR 70 Mio., nur leicht negativem EBITDA, keinem Cash Burn durch Working Capital Effekt und Capex-Reduktion und der Möglichkeit einer kurzfristig "flexiblen" Kostenstruktur durch Kurzarbeit aus meiner Sicht ausreichend gut aufgestellt, einen mittelschweren Covid-19 Verlauf gut zu überstehen und von einem möglicherweise stark ansteigenden Auftragseingang bei wirtschaftlicher Erholung zu profitieren Außerdem könnte Aumann durch die vorhandene Kapazität und das Know-How M&A-Target werden, was sich positiv auf den Kurs auswirken könnte Insgesamt sehe ich hier also ein interessantes Chancen-Risiko-Profil, was sich über die nächsten 1-3 Jahre im Aktienpreis wiederspiegeln könnte. Größeres Upside nehme ich gerne mit; Downside kann ich per Stop-Loss zumindest in Grenzen halten