Die Investmentstrategie, die diesen wikifolios zugrunde liegt, geht davon aus, dass nachhaltiger Erfolg an der Börse nur durch individuelle Rationalität möglich ist. Es werden Engagements beispielweise in leicht unterbewertete Aktien von Unternehmen, die in unserem Wirtschaftssystem eine langfristige Zukunftsperspektive haben stufenweise eingegangen und die Marktschwankungen dabei ausgenutzt. Tatsächlich sind Aktien von guten Unternehmen immer teuer und der Preis zum Einstieg sollte gegenüber der allgemeinen Marktentwicklung relativ günstig sein.
Der individuellen Rationalität folgen bedeutet sich des Realismus zu verpflichten. Wirtschaftsindikatoren, Charttechnik, die orthodoxen Handelssignale und Wahrscheinlichkeiten sind nicht vom Marktgeschehen unabhängig und bestätigen nur das, was hineininterpretiert wird. Viele Indikatoren reagieren auf Kursbewegungen, nicht die Kurse auf die Indikatoren. Andere sind bloß nachlaufend und reflektieren die bisherige Konjunkturentwicklung. Mit anderen Worten: Sie beschäftigen sich mit dem, was schon geschehen ist und nicht mit den Gründen der strukturellen Entwicklung von Wirtschaft und Kapitalmärkten, die dazu führten, dass sich die Anleger so verhalten haben. Sie sind idealistisch und einem naturwissenschaftlichen, modellhaften Denkweise geschuldet. Die Finanzkrise (bzw. Subprime-Krise) hat gezeigt, dass dieses naturwissenschaftliche Weltbild schädlich für den Markt ist. Es ist nicht richtig die Komplexität des Marktgeschehens mit noch mehr Komplexität zu begegnen: Verbriefungen, die zu Klumpen-Risiken führten, oder das Algotrading, das den Flash-Crash verursacht hat, erschweren die Bemessung der heutigen Risiken - sogar für die Notenbanken.
Darum gilt es hinter klaren, autonomen Entscheidungen mit puristischen Handel gegen die Irrationalität an den Märkten die individuelle Rationalität zu setzten und daraus Gewinne zu erzielen. Nicht der Antirealismus willkürlich definierter Handelssignale zählt, sondern der Realismus von Unternehmensanalysen und antizipierten Marktentwicklung in Erwartung bevorstehender Ereignisse mit der entsprechenden Marktmeinung dazu (Globalanalyse).
Im Rahmen eines neuen ökonomischen Zeitalters unter weltweiter Niedrigzinsen, Währungskrieg, Sparüberhang und Kapitalsättigung der Wirtschaft heißt es offensiver zu investieren, denn es ist die einzig mögliche Entsprechung zur quantitativen Lockerung in der Geldpolitik. Obwohl der DAX hoch bewertet ist, üben die beschriebene Rahmenbedingungen in den nächsten Jahren starken Kaufdruck auf den Kapitalmarkt aus.
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