Zinspolitik: Gegenwind aus den USA
Angesichts der großen Börsentrends ist das tägliche Auf und Ab der Kurse nicht viel mehr als eine Fußnote. Das gilt selbst für politische Ereignisse wie die deutsche Regierungskrise, die aktuell die Diskussion dominiert. Über die kurzen Beine politischer Börsen war hier ja bereits die Rede. Aber welche Faktoren sind es denn nun, die hinter großen Trends stecken? Auf Unternehmensebene ist dies an erster Stelle die (erwartete) Entwicklung der Gewinne. Und in dieser Gewinnentwicklung ist der Zins, als der mutmaßlich zentralste Preis einer Volkswirtschaft, auf vielfältige Weise enthalten: Bei Unternehmen mit hohem Fremdkapitalanteil ist der Einfluss offensichtlich. Aber auch andere Unternehmen erfreuen sich an billigem Geld, da dieses sowohl ihre Investitionen als auch den Konsum der Verbraucher erleichtert.
Gegenwind aus den USA
Seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 wurden die Zinsen immer weiter nach unten geführt. Sogar die Nulllinie wurde erreicht bzw. unterschritten. Doch die konjunkturbelebenden Effekte niedriger Zinsen sind regelmäßig nicht von Dauer. Je länger der Zins aus der Kalkulation verschwindet, desto größer wird die Gefahr einer massenhaften Fehlallokation von Mitteln, bis hin zu Blasenbildungen wie beispielsweise am Immobilienmarkt. Wenn der Zins dann dreht, muss mit einem verschärften Bereinigungsprozess gerechnet werden. In den USA wurde die Zinswende, wenn auch entsprechend behutsam, bereits vollzogen. Ist an den Aktienmärkten also nichts mehr zu holen? Ganz so ist es nicht, denn wie eingangs bemerkt, ist der Zins zwar ein wichtiger Einflussfaktor für die Gewinnentwicklung, aber eben nicht der einzige. Während einige Unternehmen tatsächlich nur noch in einem Nullzinsumfeld überleben können, ist der Zins für andere fast schon eine vernachlässigbare Größe. Bei steigenden Zinsen trennt sich also die Spreu vom Weizen, fast schon ein Paradies für aktive Trader.
Einfach wundervoll
So setzt Cetin Inal „CIvest“) mit seinem wikifolio „Wonderful Companys Strategie“ auf wirklich wundervolle Unternehmen: Diese sind hochprofitabel, verfügen über ein gutes Management und ein einfaches Geschäftsmodell. Idealerweise ergibt sich daraus sogar ein „dauerhafter“ Wettbewerbsvorteil. Es geht also um mehr als bloße Marktführerschaft, Inal zielt auf nicht weniger als auf jene Unternehmen, die „eine Art Monopol besitzen“. Weitere Bewertungsfaktoren, auf die er achtet, sind eine möglichst geringe Verschuldung, beständige Gewinne und gute Erträge des investierten Kapitals.
Der Investmentschwerpunkt liegt klar auf den USA. Dennoch finden sich in dem wikifolio nicht nur große US-Bluechips wie Apple, sondern auch Werte aus der zweiten Reihe wie Fossil oder mit Wirecard einer der berühmten „Hidden Champions“ aus Deutschland. Das wikifolio wird aktiv verwaltet und die rege Tätigkeit zahlt sich aus: Rund 57% Zuwachs auf Jahressicht und stolze 93% seit Auflegung im Februar 2016 führten dazu, dass das wikifolio heute die begehrte blaue Auszeichnung „High Performance“ führt. Und dass Inal diese Performance ohne übermäßige Risiken erzielen konnte, ist an einer weiteren Auszeichnung abzulesen: „Guter Money Manager“.
Börse mit Kick!
Auch das wikifolio „Premium FANG 60/40“ von Matthias Kick („boersenkick“) trägt die Auszeichnung „High Performance“. Kick fokussiert sich ebenfalls auf herausragende Unternehmen, in seinem Fall die Marktführer des Technologiesektors, die auch als FANG-Aktien bekannt sind. Die etwas kryptisch anmutende Bezeichnung „60/40“ bezieht sich auf die angestrebte regionale Streuung. 60% des wikifolios sollen in US-Unternehmen investiert werden, die restlichen 40% stehen für Käufe in Europa und Asien zur Verfügung. Nachdem insbesondere Europa im Technologiebereich derzeit teilweise hinterherhinkt, sucht Kick in diesen Regionen nicht primär nach Marktführern, sondern nach Innovationen und Wachstumschancen.
Perspektivisch kann daraus natürlich auch eine echte Marktführerschaft erwachsen. Insofern finden sich in seinem wikifolio neben den FANG-Aktien – Facebook, Amazon, Netflix und Alphabet (Markenname Google) – auch weniger bekannte Unternehmen wie beispielsweise die deutsche Isra Vision. Vom Grundsatz her handelt es sich hier um einen langfristigen, ja strategischen Ansatz. Dem Risiko einer temporären, allgemeinen Marktschwäche will sich Kick dennoch nicht schutzlos ausliefern. Ab Verlusten von 20-25% greifen konsequent nachgeführte Verlustbegrenzungen. Aber von solchen Verlusten ist das wikifolio ohnehin weit entfernt. Mit einem Jahresgewinn von 60% bzw. knapp 76% seit Auflegung im Februar 2017 wirkt dort nämlich der „Börsenkick“.
Sicherheit, innovativ interpretiert
Wer bei der Aktienanlage an Sicherheit denkt, kommt automatisch auf Themen wie Absicherungen oder reduzierte Aktienquoten. Allerdings kann das Thema Sicherheit auch ein innovatives und vor allem lukratives Investitionsthema sein. Das jedenfalls demonstriert Dirk Althaus („techguru“) mit seinem wikifolio „Cybersecurity Innovators“. Der Name sagt worum es geht: Die „Cybersecurity“ ist ein wachstumsstarkes Betätigungsfeld mit einer hohen Innovationsfrequenz. Denn zwischen Cyberkriminellen und den Anbietern von Sicherheitslösungen besteht ein andauernder Wettlauf. Das allerdings macht dieses Umfeld auch disruptiv in dem Sinne, dass etablierte Unternehmen durch neuartige Angriffe oder neuartige Sicherheitslösungen von Wettbewerbern unter Druck geraten können.
Als Branchenkenner im Bereich „IT Security / Cybersecurity“ ist sich Althaus dieser Problematik bewusst. Entsprechend streut er nicht nur seine Anlagen, er passt die Investitionsquote auch an die allgemeinen Marktverhältnisse an. So schließt sich der Kreis zu einer ganz klassischen Interpretation des Themas Sicherheit in der Kapitalanlage. In den letzten zwölf Monaten konnte Althaus mit seiner Strategie eine Performance von mehr als 45% einheimsen, seit Auflegung zum Jahresanfang 2017 sind es gar mehr als 71%. Damit ist auch er selbstverständlich ein „High Performance“-Trader.
Was kommt?
Das sollten Anleger im Auge behalten
Der Wirtschaftskalender für die kommende Woche ist relativ dünn bestückt. Am Donnerstag werden die Verbraucherpreise für Deutschland gemeldet, am Freitag dann die für die Eurozone. Eine gewisse Überraschung könnten die US-BIP-Zahlen bieten, die ebenfalls am Donnerstag vermeldet werden.
Ansonsten ist während der ganzen Woche mit Störfeuer aus der Politik zu rechnen. Das aber sollte, wie eingangs erwähnt, auch nicht überbewertet werden.
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