Während manche Geschäftsmodelle kaum von der Pandemie betroffen sind oder von Corona sogar profitieren, können sich andere Firmen nur notdürftig mit Staatshilfen oder vergünstigten Krediten über Wasser halten. Es ist eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, wie auch die Aktionäre über ihre Depots verstärkt mitbekommen werden.
Tech-Aktien als sicherer Hafen?
Es ist bemerkenswert, dass die ehemals als deutlich risikobehafteter angesehenen Technologiewerte zurzeit einen gewissen Schutz vor den wirtschaftlichen Verwerfungen der Pandemie versprechen. Natürlich trifft dies nicht auf alle Tech-Aktien zu. Es ist ratsam, die einzelnen Unternehmen genau unter die Lupe zu nehmen und auf mögliche Risiken abzuklopfen. Corona beschleunigt in jedem Fall strukturelle Veränderungen, die sich, wie die Trends zum Home Office, zum Online-Shopping oder zur Digitalisierung von Arbeitsabläufen, schon länger beobachten lassen. Apropos Home Office: Was wird eigentlich aus den plötzlich ungenutzten Büroflächen in unseren Großstädten? Immobilienunternehmen, die in diesen Bereich investierten und vormals als recht konservative Anlagen galten, werden inzwischen mit hohen Risikoprämien gehandelt.
Cherry-Picking im Silicon Valley
Wie findet man jene Gewinner, die in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld bestehen? Diese Frage beantwortet Stefan Waldhauser ( stwBoerse ) mit dem Verweis auf die Investoren-Legende Peter Lynch. In seinem wikifolio High-Tech Stock Picking kauft er unterbewertete High-Tech-Schwergewichte und Newcomer des Silicon Valley, welche mit ihren disruptiven Technologien ganze Märkte verändern können. Waldhauser orientiert sich bei seinen Anlageentscheidungen gemäß Lynch, am „fairen Wert“ eines Unternehmens. Diesen zu bewerten, fällt jedoch gerade bei vergleichsweise jungen Firmen, die noch keine Gewinne schreiben, nicht immer leicht. Daher nimmt er auch qualitative Faktoren wie Innovationskraft und Marktstellung in seine Analyse mit auf. In Frage kommen auch sogenannte „gefallene Engel“, also Aktien, die nach Meinung Waldhausers zu stark von der Börse abgestraft worden sind. Unter seinen Top-Holdings sind aktuell der Datacenter-Spezialist , der Kurznachrichtendienst und zu finden. Je nach Marktlage schwankt die Investitionsquote des wikifolios zwischen 50 und 100 Prozent. Der Erfolg gibt Waldhauser Recht. Die über das vergangene Jahr erzielte Gesamtrendite von 35,9 Prozent wäre selbst in „Nicht-Corona-Zeiten“ mehr als beachtlich.
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In die Zukunft investieren
Während der Corona-Krise hat sich die bereits zuvor erkennbare Schere zwischen Gewinnern und Verlierern auf vielen Gebieten immer weiter geöffnet. Abzulesen ist dies an den zum Teil gewaltigen Unterschieden in der Kursentwicklung. Patricia Neudeck ( CFInvestments ) setzt in ihrem wikifolio Megatrends alles auf vielversprechende Zukunftstechnologien und auf Unternehmen, die in den kommenden Jahren ein dynamisches Gewinnwachstum erzielen können – trotz oder sogar wegen Corona. Ein Blick auf die Einzelwerte verrät dabei, in welchen Bereichen Neudeck das größte Wachstumspotenzial erwartet. So gehören Unternehmen aus der Elektromobilität, Digitalisierungs-Spezialisten und das seit Jahren boomende Onlinegeschäft zu ihren Favoriten. Zumindest lässt sich diese Schlussfolgerung aus der aktuellen Zusammensetzung ihres wikifolios ziehen, in dem die chinesische , die Tinder-Mutter und der chinesische Internet-Gigant am höchsten gewichtet sind. Mit einem Zugewinn von 35,8 Prozent auf Jahressicht und von inzwischen 599 Prozent (!) seit der Auflage im Jahr 2012 hat Neudeck den Beweis für den Erfolg ihrer Strategie längst erbracht.
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Growth bleibt „sexy“
Die vergangenen Monate haben einmal mehr gezeigt, dass Anleger bereit sind, für echte Wachstumsaktien satte Bewertungsprämien zu bezahlen. Auch Thomas Zeltner ( trade2win ) bevorzugt Growth-Aktien. Dies verrät bereits der Name seines wikifolios Growth Investing Europa + USA . Dabei setzt er auf die bekannte CANSLIM-Methode von William O’Neil. In die Auswahl kommen demnach nur Unternehmen mit steigenden Quartalsgewinnen, hohen jährlichen Gewinnzuwächsen, innovativen Produkten oder Services, sowie einer möglichst starken Marktstellung. Auch ein positives Chartbild und ein hohes Interesse seitens institutioneller Investoren zählen zu den von O’Neil definierten Kriterien. Idealerweise erfolgt der Einstieg in einen Titel beim Ausbruch aus einer mehrwöchigen Konsolidierung. Zeltner behält sich die Option vor, den Cash-Anteil in schwierigen Börsenphasen auf bis zu 100 Prozent auszubauen oder zur Absicherung einen Teil der Liquidität in Gold-ETFs anzulegen. Aktuell liegt seine Cash-Quote bei 20 Prozent. Die größten Positionen nehmen die , die österreichische und der Videospielentwickler ein. Mit Hilfe der CANSLIM-Strategie erreicht sein wikifolio eine mehr als ansehnliche Jahres-Performance von 23,6 Prozent.
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Was kommt?
- Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten
Wie eingangs erwähnt nimmt die Berichtssaison in der nächsten Woche vor allem in den USA so richtig an Fahrt auf. Aus dem Tech-Sektor stellen
und (am Montag), (am Dienstag) und (am Mittwoch) ihre Quartalsbilanzen vor. Von den DAX-Werten meldet am Freitag seine Zahlen.Außerdem ist bislang für den 22. Oktober (in der Nacht zum Freitag deutscher Zeit) die dritte und vermutlich letzte TV-Debatte zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden geplant.
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