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28.09.2017| Von: Astrid Schuch |

Die Frisur hält, der Schokoladenkonsum ist stabil: 9,74 Kilogramm der zarten Versuchung kaufte jeder Deutsche 2016. Um den Absatz anzukurbeln, beweist vor allem die Schoko-Nation Schweiz Innovationskraft: Völlig überraschend stellte Barry Callebaut mit "Ruby" jüngst eine neue Sorte vor. Sie ist rosa – und womöglich die größte Entdeckung, seit es weiße Schokolade gibt. 

Neben der Liebe zum Süßen, wird das Cremen, Sprühen und Schminken in Deutschland fast schon zum Volkssport. 13,6 Milliarden Euro wurden im vergangen Jahr mit Kosmetik- und Körperpflegeartikeln umgesetzt. Europaweit ist Deutschland der mit Abstand größte Markt für Schönheitsprodukte. Auch bei den Pro-Kopf-Ausgaben liegen die Deutschen mit 164 Euro pro Jahr deutlich über dem europäischen Durchschnitt – wovon zuletzt etwa Beiersdorf profitierte. Die Nivea-Creme hat schließlich so gut wie jeder zu Hause. Die Aktie des deutschen Konsumgüterkonzerns findet sich daher auch im Medien-wikifolio "€uro am Sonntag VaR-Strategie". Trader Tobias Aigner setzt dezidiert auf "risikoarme" Titel und schaffte damit in den vergangenen 12 Monaten eine Performance von 16 Prozent.

Mit Gütern des täglichen Bedarfs lässt sich also Geld verdienen – wie viel, zeigen die vier reichsten Frauen der Welt. Gemeinsam besitzen sie laut aktuellen Daten von Bloomberg und Forbes ein Vermögen von 116,2 Milliarden Euro. 

Die reichsten Frauen der Welt

Rang Name Nettovermögen (in Mrd. Euro) Änderung 2017 (in Mrd. Euro) Land Unternehmen
1 Francoise Bettencourt Meyers 36,4 5,6 Frankreich L'Oreal
2 Alice Walton 32,3 4,0 USA Walmart
3 Jacqueline Mars 27,7 1,0 USA Mars
4 Maria Franca Fissolo (Ferrero) 19,7 2,4 Italien Ferrero


Die Grande Dame und ihre Tochter

Was 1909 mit einem Haarfärbemittel begann, ist heute in Form von L'Oréal längst ein Imperium. Der weltgrößte Kosmetikkonzern erwirtschaftete 2016 mit Parfums von Giorgio Armani, Haarshampoos von Garnier oder Hautcremes von Vichy einen Umsatz von fast 26 Milliarden Euro.

Die kürzlich verstorbene Liliane Bettencourt war die Tochter des Firmengründers Eugène Schueller. Von ihm erbte sie den Mehrheitsanteil an dem Konzern und stieg somit zu einer der wichtigsten Figuren bei L'Oréal und damit in ganz Frankreich auf. Die operative Geschäftsführung hat sie aber stets anderen überlassen. Offen ist, wie es mit L’Oréal nach dem Tod der Grande Dame weitergeht. Ihre Tochter Françoise tritt das 36 Milliarden Euro schwere Erbe der Familie an. Was sicherlich bleiben wird, ist die herausragende Stärke der Marke. Wenig verwunderlich, darf die Aktie im wikifolio "Top Global Brands" auch nicht fehlen. Aktuell steht der Titel mit einem Plus von 34 Prozent in den Büchern – eingekauft von Alexander Rütz von der Vermögensverwaltung Albrech & Cie.

Platz 2 der reichsten Frauen der Welt angelt sich Alice Walton, ihreszeichens Walmart-Erbin und Tochter des Firmengründers Sam Walton. Sie besitzt ein Vermögen von 32,3 Milliarden Euro und ist damit aktuell um 4 Milliarden Euro reicher als noch im letzten Jahr. Vielleicht findet sich die rosa Schokolade schon bald in den Regalen des Supermarkt-Giganten. Bis es soweit ist, zunächst die weiteren Plätze: Es folgen Jacqueline Mars, Enkelin von Frank Mars, der 1911 den heute weltgrößten gleichnamigen Süßigkeitenhersteller gründete, und Maria Franca Fissolo, die Witwe von Michele Ferrero, der den Nutella-Konzern aufbaute.

Das Internet macht nirgends halt  

Auch in der nahen Zukunft sind die Aussichten für Konsumgüter und Handel vielversprechend. So stärkt vor allem die Rekord-Erwerbstätigkeit in Deutschland die Kaufkraft und bringt damit die Volkswirtschaft auf Touren. Da auch die Reallöhne in den vergangenen Jahren zulegten, haben mehr Menschen mehr Geld in der Tasche. Die Chancen, dass sie es ausgeben, stehen gut.

Die Einzelhandelsgeschäfte laufen auch besser als erwartet: Der deutsche Branchenverband HDE rechnet 2017 mit einem Plus von drei Prozent auf 501 Milliarden Euro. Allerdings profitieren davon vor allem große Unternehmen, kleinere können oft nicht mithalten: Das liegt am Online-Boom. Für den Handel ist das Geschäft im Internet aber der Wachstumstreiber – der E-Umsatz soll im laufenden Jahr um 10 Prozent auf 48,7 Milliarden Euro zulegen.

"Zalando ist der Top-Player im E-Commerce:
Das Unternehmen profitiert extrem vom Trend der Online-Bestellungen"
wikifolio-Trader Michael Flender aka "GoldeselTrading"

Große Unternehmen wie H&M, Zalando oder Amazon laufen den kleinen, investitionsschwächeren Unternehmen den Rang ab. Rund 50.000 Geschäfte könnten laut HDE zwischen 2015 und 2020 vom Markt verschwinden. Selbst der Lebensmittelhandel wird vom Internet längst nicht mehr verschont. Zwar ist der Online-Anteil am Branchenumsatz bislang noch gering, doch Amazon mischt mit seinem Lieferdienst Amazon Fresh schon die ersten deutschen Städte auf. Der HDE schätzt, dass sich allein in diesem Jahr die Online-Umsätze mit Lebensmitteln um 20 Prozent erhöhen dürften. Die Amazon-Aktie ist naturgemäß in einigen wikifolios vertreten, unter anderem auch in dem bereits erwähnten "Top Global Brands".

Marke, Dividenden und Wachstum

Trader Michael Flender hat sich unterdessen den deutschen Online-Versandhändler Zalando ins wikifolio "Goldesel-Trading" geholt: "Zalando ist der Top-Player im E-Commerce und wächst sehr stark." Zalando profitiert laut Flender extrem vom steigenden Trend der Online-Bestellungen. "Zuletzt kam die Aktie wegen Befürchtungen, Amazon werde den Markt aufmischen, zurück. Ich denke aber, Zalando hat sich etabliert, hat eine starke Marke, eine leistungsfähige App für mobile Käufe und ist extrem innovativ." So könnte das Unternehmen dem wikifolio-Trader zufolge in Zukunft etwa die Rücksendungen durch Körperscanner stark absenken. Dazu, so Flender, der auf der Social-Trading-Plattform unter "GoldeselTrading" zu finden ist, "gibt es mittlerweile Lieferungen innerhalb weniger Stunden, man wird also weiter attraktiver für Kunden".

Attraktiv ist für den Trader auch der Mode-Konzern Hugo Boss: "Hugo Boss ist eine Turnaround-Story. Die Aktie hat es extrem erwischt, der Kurs hat sich halbiert. Mittlerweile läuft das Geschäft wieder besser, man gibt sich optimistisch – das sollte auch dem Kurs noch etwas Luft nach oben geben."

Ob man letztlich auf starke Marken, wie sie auch im wikifolio "Unterbewertete Marken-Aktien & Wachstum" von Trader "madn" zu finden sind, auf stabile Dividenden oder auf Wachstum, wie Michael Flender, setzt – die Vielfalt der Konsumgüterindustrie und des Handels spiegelt sich in vielen wikifolios wider. 

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