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13.04.2018| Von: Astrid Schuch |

Der Startschuss zur diesjährigen Dividendensaison ist gefallen. Im Anschluss an seine Hauptversammlung am vergangenen Donnerstag hat der Automobilhersteller Daimler 3,9 Milliarden Euro an seine Aktionäre ausgeschüttet. Insgesamt dürften sich die Ausschüttungen der 30 im Dax gelisteten Unternehmen in diesem Jahr auf einen Betrag von rund 36 Milliarden Euro summieren. Das wäre ein Anstieg von ca. 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit ein neuer Rekord. Die aufgrund der boomenden Wirtschaft deutlich gestiegenen Unternehmensgewinne machen es möglich.

Der Großteil der Dividendenzahlungen erfolgt traditionell in den Monaten April und Mai, weil hier viele Konzerne ihre Anteilseigner zum jährlichen Aktionärstreffen einladen und über das abgelaufene Geschäftsjahr sowie den Start in das neue Jahr berichten. Folgerichtig stehen Aktien mit einer anlegerfreundlichen Dividendenpolitik in diesen Wochen besonders stark im Fokus vieler Investoren.

Nicht nur die Rendite ist entscheidend

Vor allem für einheimische Anleger dürften die Dividenden in diesem Jahr ein wichtiger Bestandteil ihrer Performance sein, da die Aktienkurse seit dem Jahreswechsel bei vielen Titeln trotz der zu erwartenden Rekordausschüttungen gefallen sind. Dass eine hohe Dividendenrendite alleine allerdings nicht ausreicht, um Aktien zu Erfolgsgaranten zu machen, ist hinlänglich bewiesen - entscheidend sind eine zuverlässige Dividendenhistorie mit möglichst stetig steigenden Ausschüttungen und eine gesunde Bilanz, starke Cashflows sowie zukunftsträchtige Geschäftsmodelle. Auch die wikifolio-Trader, die eine Dividendenstrategie verfolgen, haben klare Vorstellungen davon, was bei der Aktienauswahl neben hohen Dividenden noch wichtig ist. Wer hier eine Vorauswahl treffen möchte, kann über die Auszeichnung „Dividendenstrategie“ ganz gezielt nach investierbaren wikifolios suchen, bei denen es innerhalb der letzten zwölf Monate mindestens fünf Dividendenzahlungen gegeben hat, die zudem mindestens drei Prozent zu dem aktuellen wikifolio-Gesamtwert beigetragen haben.

Alle investierbaren wikifolios mit der Auszeichnung „Dividendenstrategie“

Viel Eigenkapital zeugt von finanzieller Stärke

Extrem beliebt und bislang auch sehr erfolgreich ist in diesem Segment das wikifolio „Dividende und Eigenkapital Deutschland” von Holger Degener („Schneeleopard), der seit dem Start im Juni 2012 eine Performance von 218 Prozent vorweisen kann. Bemerkenswert dabei ist, dass dieses Kursplus bei einem überschaubaren Maximum Drawdown von 16 Prozent erzielt wurde. Der sehr erfahrene Trader, der sein Musterdepot stark diversifiziert hat, setzt auf unterbewertete Aktien und achtet dabei nicht nur auf eine hohe Dividendenrendite, sondern auch auf eine hohe Eigenkapitalquote der Unternehmen. Auf seiner Kaufliste stand zuletzt zum Beispiel die Aktie von Freenet, die mit einer Dividendenrendite von rund sieben Prozent glänzt und sicher auch deshalb zu den Schwergewichten des Portfolios zählt (Depotanteil von über vier Prozent).

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Nur ausgeben, was man auch verdient hat

Frank Naujoks („Kirschmeister“) fokussiert sich bei seinem wikifolio „FN Invest Dividende” verstärkt darauf, dass die zur Auswahl stehenden Firmen zu den führenden Unternehmen in einem Wachstumsmarkt zählen, ein nachvollziehbares Geschäftsmodell betreiben und an der Börse möglichst günstig bewertet sind. Gleichzeitig versucht er sich immer ein Bild von der Qualität, Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit des Top-Managements zu machen. Hier achtet er etwa darauf, „von welchen Wachstumsraten das Unternehmen selbst ausgeht und ob in der Vergangenheit die eigenen Prognosen erfüllt oder sogar übertroffen wurden“.

fn-invest-dividende

Die Dividendenhistorie ist für den im Bankwesen tätigen Trader ebenfalls ein ganz wichtiger Aspekt, wobei die Konzerne die Ausschüttungen zuvor auch verdient haben sollten: „Die Kontinuität der Zahlungen ist ein Zeichen dafür, dass das Unternehmen über die Jahre gut gewirtschaftet und sich im Markt behauptet hat. Entscheidend hierbei ist, dass die Dividenden aus den Cash-Flows generiert werden und nicht aus der Substanz des Unternehmens.“

Lachsproduzent und Autobauer im Fokus

Aktuell sind laut Naujoks die Aktien der deutschen Automobilhersteller vor allem für risikofreudige Dividendenjäger interessant, da sie sich zu kompletten Mobilitätsanbietern weiterentwickeln: „Die Automobilhersteller locken mit Dividendenrenditen von teilweise über fünf Prozent und Kurs-Gewinn-Verhältnissen von unter acht. Kursrisiken drohen jedoch weiterhin durch mögliche negative Folgen aus der Aufarbeitung des Dieselskandals sowie aus einem möglichen Handelskrieg mit den USA.“ In seinem Portfolio ist aktuell die BMW-Aktie vertreten, allerdings nur mit einem relativ kleinen Anteil von 1,5 Prozent. Die Schwergewichte wie der norwegische Lachsproduzent SalMar oder die Allianz weisen hier Werte von fast fünf Prozent aus. Das vor gut zwei Jahren eröffnete wikifolio kommt bei einem maximalen Verlust von weniger als zehn Prozent auf eine Gesamtperformance von 47 Prozent. Auch seit Jahresbeginn sind die Performance-Vorzeichen positiv - trotz des negativen Gesamtmarktes.

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Auf das richtige Timing kommt es an

Wie die Experten der LBBW Asset Management herausgefunden haben, spielt gerade während der heißen Phase der Dividendensaison auch das Timing eine ganz entscheidende Rolle. Nach ihren Untersuchungen laufen Dividendentitel zwischen der Ankündigung und der Ausschüttung der Dividende besonders gut. Auf einem ähnlichen Ansatz basiert die Anlagestrategie von Ralph Sonderhüsken („Sonderfolio“). 

„In den vier bis sechs Wochen vor der Hauptversammlung preisen Marktkräfte in der Regel die zu zahlende Dividende ein - und oft deutlich mehr.“
wikifolio-Trader Ralph Sonderhüsken („Sonderfolio“)

Für den Trader ist die „zeitliche Nähe zur Ausschüttung“ ein wichtiger Erfolgsfaktor, wenn es um sein wikifolio „Dividendensaison” geht: „In den vier bis sechs Wochen vor der Hauptversammlung preisen Marktkräfte in der Regel die zu zahlende Dividende ein - und oft deutlich mehr.“ Um davon zu profitieren, nimmt Sonderhüsken vor allem im März und April die entsprechenden Aktien ins Visier. So hat er zuletzt zum Beispiel bei Helma Eigenheimbau oder Viscom zugeschlagen. Den größten Depotanteil nimmt mit fast zehn Prozent aber die dividendenstarke bet-at-home-Aktie ein. Die Hauptversammlung (HV) steht am 22. Mai auf der Agenda. Eine Sonderausschüttung macht das Papier auch dieses Jahr wieder attraktiv.

dividendensaison

Versorger-Aktien können doppelt überzeugen

Nach der Ausschüttung erfolgt dann häufig ein (Teil-)Verkauf, weil es bei den guten Dividendenzahlern seiner Beobachtung nach im Anschluss sehr oft zu langen Konsolidierungsphasen kommt. Bei Daimler hat er folgerichtig vergangene Woche die komplette Position mit einem Gewinn von gut zwei Prozent veräußert. In diesem Jahr findet der Trader aufgrund des „defensiven Charakters und positiven Newsflows“ auch die deutschen Versorgerwerte spannend – „zumindest bis zu deren Hauptversammlungen“. Bei E.ON und RWE ist er dementsprechend auch schon investiert.

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Wann die Top-Dividendenzahler des Dax zur Hauptversammlung laden

HV-Termin Name Branche Dividendenrendite
25.04.2018 Münchener Rück Versicherer 4,78%
26.04.2018 RWE Versorger 3,29%
03.05.2018 Volkswagen Automobilhersteller 3,11%
04.05.2018 BASF Chemie / Pharma 3,91%
08.05.2018 Lufthansa Fluglinie 3,23%
09.05.2018 Allianz Versicherer 4,65%
09.05.2018 E.ON Versorger 4,91%
17.05.2018 Deutsche Telekom Telekommunikation 5,12%
17.05.2018 BMW Automobilhersteller 4,42%

 

Dividendenrendite hilft, schützt aber nicht vor jeglichem Ungemach

Hohe Dividendenrenditen alleine reichen aber - wie eingangs erwähnt - nicht aus, um vor Verlusten zu schützen. Das haben die angesprochenen Versorger in den vergangenen Jahren zur Genüge gezeigt. Oft liegt dies aber daran, dass eine hohe Dividendenrendite selbst die Folge eines fallenden Aktienkurses ist (Dividendenrendite = Dividende je Aktie / Aktienkurs). Gerade die Versorger zum Beispiel hielten lange an relativ hohen Ausschüttungen fest, obwohl die Geschäfte schlecht liefen und die Dividenden an der Unternehmenssubstanz nagten. Die Kursverluste sind dann schnell höher als die ausgeschütteten Dividenden, weshalb Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells und der Dividendenzahlungen auch so wichtig sind.

Im Allgemeinen sind solide Dividendentitel aber stabiler als andere Aktien, wenngleich es einen 100prozentigen Schutz etwa gegen einen schwächelnden Gesamtmarkt nicht gibt. So geriet zum Beispiel auch bet-at-home in den vergangenen Wochen trotz der im Mai anstehenden Ausschüttungen unter Druck. „Ein Schutz gegen Turbulenzen an den Aktienmärkten sind attraktive Dividendenrenditen nicht. Dafür sind Maßnahmen wie ein hoher Cash-Bestand, konsequente Nutzung von Stop-Loss-Ordern oder der Einsatz von Derivaten, wie zum Beispiel Put-Optionen eher geeignet“, sagt deshalb auch wikifolio-Trader Naujoks. Dennoch bilden für ihn attraktive Dividendenrenditen „das Fundament für eine gute Performance auch im Umfeld niedriger Zinsen und stagnierender oder fallender Märkte“.

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