Nachdem die mit großer Spannung erwartete Vorstellung der Robotaxis unter dem Strich sehr ernüchternd verlaufen war, ist -Chef Elon Musk diesmal ein positiver Überraschungscoup gelungen. Zwar lagen die Umsätze im abgelaufenen Quartal leicht unter den Analystenschätzungen, beim Gewinn konnte der Elektroauto-Hersteller die Erwartungen aber deutlich toppen. Noch wichtiger war indes die extrem optimistische Wachstumsprognose für das kommende Jahr, wo Tesla seine Fahrzeugverkäufe um bis zu 30 Prozent steigern will. Die so bislang von keinem Analysten auch nur annähernd erwartete Nachfragesteigerung soll durch ein neues, billigeres Modell sowie die von Musk avisierte zunehmende Begeisterung für die fortschrittliche Fahrerassistenzsoftware erfolgen.
Kurssturz auf 38 Dollar oder Rally bis 400 Dollar?
Damit lehnt sich Tesla weit aus dem Fenster. Viele Analysten sind deutlich skeptischer. Lediglich 42 Prozent der 59 bei aktien.guide registrierten Researchhäuser stufen die Aktie aktuell mit „Kaufen“ ein. Gut ein Drittel rät zum „Halten“ und 22 Prozent sagen „Verkaufen“. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit rund 227 Dollar fast 14 Prozent unter dem aktuellen Aktienkurs. Dabei ist die Spanne der Schätzungen in den vergangenen Monaten noch mal deutlich gestiegen. Während das niedrigste Kursziel mittlerweile nur noch bei 38 Dollar liegt, halten die größten Optimisten Notierungen von 400 Dollar für realistisch.
„Zu teuer“ versus „neuer Wachstumspfad“
Ähnlich sieht es bei den Tradern auf wikifolio.com aus. Einer der größten Pessimisten in Sachen Tesla ist Christian Scheid ( Scheid ). „Ich sehe die Aktie weiterhin als Verkauf“, betonte der Finanzjournalist nach der Zahlenvorlage des Konzerns. Schon nach der Robotaxi-Präsentation hatte er gewarnt, dass „wegen der hohen Bewertung“ weiterhin großes Rückschlagpotenzial bei der Aktie bestehe. Christian Mallek von der SIGAVEST Vermögensverwaltung GmbH hingegen lobt die „Rückkehr auf den Wachstumspfad“ sowie den gegenüber dem Vorquartal sehr deutlich gestiegenen Cashflow des Unternehmens. Die Anlageprofis bleiben daher bei der Aktie investiert.
Eine „echte Effizienzmaschine“?
Dasselbe gilt auch für Maximilian Rahn ( AktienMax ), der Tesla als „echte Effizienzmaschine“ lobt, weil in einem schwierigen Umfeld der Umsatz gesteigert und die Kosten gesenkt werden konnten. Auch wegen „spannenden neuen Produkten in 2025“ bietet die Aktie für den Trader ein „asymmetrisches Chance-Risiko-Verhältnis“ mit viel Potenzial nach oben und einem begrenzten Risiko nach unten. Die optionalen Geschäftsbereiche Energie, autonomes Fahren und humanoide Roboter könnten aus seiner Sicht für eine „spannende Wachstumsdynamik“ sorgen. Positiv angetan ist auch Stefan Schmidmayr ( SSLInvesting2 ), der „lange skeptisch gegenüber dem Unternehmen Tesla war.“ Durch die jüngsten Zahlen „und den Markt, den sie in naher Zukunft bedienen werden“, hat er seine Meinung nun aber geändert und ist bei der Tesla-Aktie eingestiegen.
Überhitzte Aktie mit „klarem Verkaufsignal“?
Michael Millan ( ShareRadar ) findet für das Zahlenwerk sowie die charttechnische Ausgangslage der Aktie ebenfalls lobende Worte. Aufgrund einer „leichten Überhitzung“ und um vor der US-Wahl „das Risiko etwas zu adjustieren“, hat er bei Tesla trotzdem einen Teilverkauf vorgenommen und 53 Prozent Gewinn realisiert. Ein Kursplus in ähnlicher Höhe gelang Jens Müller ( brAIneer ), der seine Tesla-Position komplett abgebaut hat. Der Trader erkennt bei Tesla ein „klares Verkaufssignal, nachdem der Kurs aufgrund positiver Quartalsergebnisse angestiegen war“. Fundamental sei die Aktie „ohnehin völlig überbewertet“, woran auch die positive Entwicklung der Bruttomarge nichts ändern würde.
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