Super Micro Computer: Was ist dran an den Vorwürfen?

In den ersten Wochen des laufenden Jahres wurde die Aktie des KI-Spezialisten von einer wahren Euphorie-Welle getragen. Bis Anfang März schoss der Kurs von rund 250 Dollar bis auf über 1.200 Dollar nach oben. Die Hochs konnten zwar nicht gehalten werden, aber im Bereich um 900/1.000 Dollar schien sich die Aktie dann einzupendeln. Für gute Stimmung unter den Aktionären sorgte im Juni dann Elon Musk, der verkündete, dass Super Micro Computer Server zur Entwicklung eines geplanten Supercomputers liefern werde. Mittlerweile hat sich das Blatt aber gedreht und die Aktie hat sich von ihrem Hoch aus fast gedrittelt.

Für den vorläufigen Tiefpunkt sorgte in der vergangenen Woche ein Bericht des Shortsellers ,,Hindenburg Research". Dort wurde von schwerwiegenden finanziellen Unregelmäßigkeiten, fragwürdigen Beziehungen zu Unternehmen, die von den Brüdern des Firmenlenkers Charles Liang geführt werden, dubiosen Rüstungsgeschäften mit Russland, Schwierigkeiten bei Exportkontrollen sowie Qualitätsproblemen geschrieben, die zum Verlust von Aufträgen wichtiger Kunden führen würden. Kurz darauf räumte Super Micro Computer ein, seinen Jahresbericht für 2024 später als geplant vorlegen zu können. Das sorgte für weitere Unruhe unter den Anlegern. Am Dienstag nun versuchte das Unternehmen, die Investorengemeinde wieder etwas zu beruhigen. Der Vorstand stellte klar, dass man durch die Verzögerung keine wesentlichen Änderungen der Ergebnisse für das vierte Quartal oder das Geschäftsjahr 2024 erwarte. Die Produktionskapazitäten seien nicht betroffen und man werde weiterhin mit Hochdruck daran arbeiten, die Nachfrage der Kunden zu befriedigen.

Trading-Sentiment:

Auf wikifolio.com wird Super Micro Computer rege getradet. Mit 504 Trades war der US-Wert in den vergangenen sieben Tagen eine der am meisten gehandelten Aktien auf wikifolio.com. Dabei überwogen leicht die Verkäufe (54 Prozent), wie das aktuelle Trading-Sentiment zeigt. Gestern hingegen nutzte die Mehrheit der Trader (61 Prozent) die gesunkenen Kurse zum Einstieg. Im aktuellen Community-Voting sind 29 Prozent der Meinung, dass man zum reduzierten Preis zuschlagen müsse.

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Diese Ansicht vertritt zum Beispiel Richard Dobetsberger (Ritschy), in dessen wikifolio FuTecUS die Aktie mit einem Anteil von rund drei Prozent vertreten ist. Vor vier Wochen hatte er die Position bei Kursen von rund 486 Euro deutlich reduziert, bei Notierungen von aktuell rund 376 Euro denkt er scheinbar über eine Aufstockung nach. Tätig geworden ist er bislang aber noch nicht.

Zugeschlagen hat hingegen bereits Christian Jagd (Portfoliomatrix), der die Position bei Super Micro Computer in seinem wikifolio Intelligent Matrix Trend zur Wochenmitte etwas ausgebaut hat.

Andere Trader ziehen die Reißleine oder halten sich aus der Geschichte gänzlich raus. Knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer plädiert dafür, ein eventuelles Spektakel von der Ferne aus zu beobachten. Dazu zählt zum Beispiel Michael Kranich (bumblebe), der das wikifolio Relative Stärke Dow-Nasdaq-Werte betreut und dort auf eine selbst entwickelte Börsenampel vertraut. Die Aktie von Super Micro Computer befindet sich zwar in seinem Portfolio, wo sie bei einem Depotanteil von lediglich 0,4 Prozent aber keine große Rolle spielt.

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