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Rheinmetall & Co. - Boomjahre für die Rüstungsindustrie

Trends halten häufig sehr viel länger, als sich das die meisten Marktteilnehmer vorstellen können. Dieser Ansicht sind (nicht nur) die renommierten technischen Analysten von HSBC. Sie haben schon mehrfach die Aktie von Rheinmetall als Paradebeispiel für diese These herangezogen. So auch in einem aktuellen Kommentar.

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Die Rheinmetall-Aktie ist binnen 3 Tagen um über 30% gestiegen. Diesen Anstieg interpretieren die HSBC-Charttechniker als Auflösung einer (aufwärts-)trendbestätigenden Flagge, woraus sich ein Kursziel von rund 940 Euro ableiten lasse. Ein Niveau, das Dienstag Morgen bereits überschritten wurde. Für investierte Anleger nennt HSBC das alte Rekordhoch von Anfang Februar bei 774,80 Euro als mögliche, strategische Absicherung, während sich für Trader das obere Bollinger Band bei aktuell 845,53 Euro als kurzfristiger Stopp zur Gewinnsicherung anbieten könnte. Die eher fundamental argumentierenden Researchhäuser sahen den fairen Wert der Rheinmetall -Aktie laut aktien.guide noch am Dienstag übrigens nur bei gut 840 Euro. Allerdings herrscht dieser Tage geradezu ein Wettrennen um das höchste Kursziel - sodass dieser Schnitt mittlerweile auf gut 890 Euro gestiegen ist.

Zumal es gute, fundamentale Gründe für den neuerlichen Anstieg der Branchenaktien, insbesondere von Rheinmetall, gibt. So wurde auf der Münchner Sicherheitskonferenz deutlich, dass die EU ihre eigene Wehrfähigkeit stärken muss und sich nicht länger nur auf die USA verlassen kann. Geplant ist offenbar unter anderem ein milliardenschweres Rüstungspaket für die Ukraine. Offiziell bekanntgegeben werden soll es erst in der kommenden Woche – nach der Wahl in Deutschland.

Tektonische Verschiebungen und Zeitenwende

Laut Analyst Alexander Neuberger vom Bankhaus Metzler sorgten „tektonische Verschiebungen“ in der europäischen Verteidigungspolitik für weiteres Potenzial mit Blick auf Rheinmetall. Er erhöhte nach der Münchner Sicherheitskonferenz das Kursziel für den Rüstungskonzern von 800 auf 1.085 Euro. Damit hat Neuberger das höchste Kursziel am Markt, nachdem tags zuvor die Investmentbank Stifel ihres auf 1.037 Euro und die DZ Bank den fairen Wert auf 1.080 Euro angehoben hatten. 

Die Experten der drei Banken verwiesen auf den hohen Druck, den die USA auf Europa ausübe. Europa stehe vor drei großen Herausforderungen, schreibt Neuberger. Die Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 3% der Wirtschaftsleistung, die Finanzierung des Wiederaufbaus der ukrainischen Armee und die Bereitstellung militärischer Unterstützung für die Ukraine nach einem etwaigen Waffenstillstand oder einem Friedensabkommen. Das Fazit: „Die neue Qualität der Beziehungen zwischen Europa und Amerika lässt wenig Zweifel daran, dass Europa liefern muss - und zwar so schnell wie möglich.“ Rheinmetall gilt laut DZ-Bank-Analyst Holger Schmidt mit seinem Portfolio von Panzern bis Munition als „einer der Hauptauftragnehmer“ in der „Zeitenwende 2.0“.

Und wie handeln Top-Trader den Rüstungstitel? Richard Dobetsberger hat die Aktie in fast allen seiner sehr erfolgreichen wikifolios prominent gewichtet. In seinem Flaggschiff-wikifolio UMBRELLA kommt Rheinmetall sogar auf einen Depotanteil von über 30%. Das auf Allzeithoch notierende Portfolio kommt seit dem Herbst 2012 auf eine beeindruckende Performance von 3.430%. Damit ist das wikifolio jedes Jahr im Schnitt um 33% gestiegen. In den vergangenen zwölf Monaten fiel der Wertzuwachs sogar doppelt so hoch aus. Das dazugehörige wikifolio-Zertifikat hat beim investierten Kapital gerade die Marke von 100 Millionen Euro geknackt.

Rüstungsaktien, allen voran die Rheinmetall-Titel, waren auch dominierendes Thema in der Lunchbox vom Dienstag.

Trendaktien mit Hebelwirkung

Wolfhard Nico Schulze profitiert ebenfalls vom Lauf der Rüstungsaktie. Fast ein Viertel des Kapitals in seinem vor knapp zwei Jahren eröffneten und auf Rekordhoch stehenden wikifolio Trendaktien Power ist in einem bis Juni 2026 laufenden Call-Optionsschein auf Rheinmetall investiert, der sich auf Wochensicht fast verdreifacht hat. Auch der Rest des Portfolios besteht der Handelsidee folgend aus Hebelprodukten. Als Basiswerte wählt der Trader Aktien, die „seit mehreren Jahrzehnten bestehende Aufwärtstrends besitzen“. Bei den einzelnen Positionen strebt er eine möglichst konstante Hebelwirkung an, was durch ein „dynamisches Durchrollen (Austauschen)“ ermöglicht werden soll. Bei Rheinmetall wurde deshalb am Montag ein Schein verkauft und in einen anderen Call getauscht. „Der starke Aufwärtstrend der Rheinmetall-Aktie setzte sich fort. Dadurch konnte die Position mit einem beeindruckenden Gewinn von rund 85% verkauft werden“, kommentierte der Trader. Das mit diesen Wertpapieren zwangsläufig verbundene Risiko hat sich bislang bezahlt gemacht. Bei einem Maximalverlust von rund 50% wurde ein Wertzuwachs von insgesamt 257% generiert.

Anlageprofis mit klarem Branchenfokus

Die Spezialisten der Oberbanscheidt & Cie Vermögensverwaltung setzen in ihrem wikifolio Global Defense and Security ebenfalls auf Rheinmetall, allerdings die Aktie. Dank eines Buchgewinns von 277% ist der Titel mit 15% Depotanteil die Top-Holding des Portfolios. Das besteht schwerpunktmäßig aus Aktien aus den Segmenten Verteidigung, Rüstung und Sicherheit. Der verantwortliche Trader Marco Jansen spricht seit dem Start des wikifolios im Frühjahr 2023 von einem „Paradigmenwechsel in Bezug auf die Verteidigungsausgaben“. Der bewusst gewählte Branchenfokus hat sich mit Blick auf die Performance von 86% bislang absolut bezahlt gemacht. Und die Experten sehen wenig verwunderlich weiteres Potenzial: „Die Bekanntgabe eines großen Rüstungspakets nach der Bundestagswahl scheint beschlossene Sache und wird die Fantasie für den Sektor weiter beflügeln! Und obwohl die betreffenden Aktien wie Rheinmetall sich bereits vervielfacht haben, sind die Bewertungen immer noch moderat - die Story bleibt intakt.“

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