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Zahlungsdienstleister Block im Visier von Shortsellern

Die amerikanische Investmentfirma Hindenburg Research ist an der Börse kein unbeschriebenes Blatt. Bekannt geworden ist das Unternehmen vor allem durch einen sehr kritischen Bericht über das Lkw-Start-up Nikola im Jahr 2020. Nun haben die Analysten den Zahlungsdienstleister Block (ehemals Square) ins Visier genommen.

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In einer vor wenigen Tagen erschienenen Studie werden dem von Twitter-Gründer Jack Dorsey geführten Konzern Betrug und die Unterstützung krimineller Aktivitäten vorgeworfen. Die von Hindenburg Research befragten ehemaligen Mitarbeiter sollen angegeben haben, dass 40 bis 75 Prozent der von ihnen überprüften Konten gefälscht und in Betrug verwickelt waren oder es sich um Mehrfachkonten von Nutzern gehandelt habe. Dadurch wären die Nutzerzahlen bewusst aufgebläht und somit Investoren in Bezug auf Schlüsselkennzahlen in die Irre geführt worden. Auch habe Block die Kosten für die Kundenakquise bewusst zu tief ausgewiesen.

Besonders schlimm wiegen aber wohl die Vorwürfe, man sei nicht in ausreichendem Maße gegen kriminelle Geschäfte vorgegangen und habe sich dadurch sogar eine gewisse notorische Berühmtheit unter Gangster-Rappern eingebracht. Nach diesem vernichtenden Urteil der Analysten ist die Aktie von Block erst einmal eingebrochen. Davon wiederum profitiert der Verfasser der Studie, da Hindenburg Research gezielt auf fallende Kurse der Aktie spekuliert. Nach Angaben des berühmten Leerverkäufers besitze Block allein auf fundamentaler Basis und ohne Berücksichtigung der Studie schon ein Abwärtspotenzial von 65 bis 75 Prozent. Der Zahlungsdienstleister weist die Vorwürfe (natürlich) zurück und will nun selbst gegen Hindenburg Research vorgehen.

Optimistische Analysten versus skeptische Trader

Wie das Ganze am Ende ausgeht, ist wie immer völlig offen. Die Mehrzahl der Analysten ist für die Aktie von Block aktuell noch positiv gestimmt. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 97,44 US-Dollar gut 50 Prozent über dem aktuellen Aktienkurs. Von 49 Analysten voten 37 Analysten mit „Kaufen“, 10 mit „Halten“ und nur 2 raten zum „Verkauf“ (Daten per 28.03.2023; Quelle: aktien.guide).

Die wikifolio-Trader sind da deutlich skeptischer. Von den insgesamt 163 Trades in den vergangenen sieben Tagen entfielen 93 Trades (57 Prozent) auf Verkäufe. Der US-Wert war damit eine der am meisten gehandelten Aktien auf wikifolio.com.

Erfolgreich auf der Short-Seite positioniert

Inzwischen haben sich die Wogen bei Block ein wenig geglättet. Positive Analystenstimmen und Aktienkäufe der Promi-Fondsmanagerin Cathie Wood haben den Kurs wieder nach oben geschoben. Ich bleibe dennoch skeptisch.

Christian Scheid
Scheid

Noch nicht berücksichtigt sind in dieser Statistik die Trader, die wie Hindenburg Research aktiv auf fallende Kurse der Block-Aktie setzen. Dazu zählt zum Beispiel Christian Scheid (Scheid), der über entsprechende Hebelprodukte ebenfalls von der negativen Kursentwicklung der Aktie profitiert hat und auf der Short-Seite auch weiterhin gute Chancen sieht: „Der Short-Trade auf Block ging am Ende doch noch auf. Die Aktie kam im Zuge der Vorwürfe des Shortsellers Hindenburg Research im Verlauf des Handels wieder unter Druck. Daran konnte auch die Stellungnahme des Unternehmens (die auch von einem trotzigen Kind hätte sein können) nichts ändern. Ich habe die beiden Turbo Short-Zertifikate verkauft – eines mit kleinem Verlust und eines mit Gewinn, so dass unter dem Strich ein schönes Plus herausgekommen ist. Inzwischen haben sich die Wogen bei Block ein wenig geglättet. Positive Analystenstimmen und Aktienkäufe der Promi-Fondsmanagerin Cathie Wood haben den Kurs wieder nach oben geschoben. Ich bleibe dennoch skeptisch und sehe das erhöhte Niveau eher wieder als Chance für eine neue Short-Wette. Daher bleibt die Aktie auf der Watchlist.“

Das seit Beginn mit 587 Prozent oder 23 Prozent p.a. im Plus liegende wikifolio Special Situations long/short konnte seit Jahresbeginn um 4 Prozent zulegen und ist auch dank solcher Trades aktuell nicht mehr weit von seinen Höchstständen entfernt.

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +759,7 %
    seit 09.11.2013
  • EUR 4.144.127,64
    Investiertes Kapital
  • +15,6 %
    Performance (1 J)
  • 15,0 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: 22,8 Prozent

Fakten statt Gerüchte?

Sebastian Götz (GoetzPortfolios) hingegen scheint das Vertrauen in den Zahlungsdienstleister noch nicht verloren zu haben. Seit Mitte des vergangenen Jahres ist er bei der Aktie investiert. In seinem vor fast zehn Jahren eröffneten wikifolio Technology Outperformance ist der Titel aktuell mit 2,4 Prozent gewichtet. Trotz des jüngsten Kursrutsches liegt er hier nur mit 8 Prozent im Minus. In einem aktuellen Kommentar geht er auf die jüngsten Vorwürfe nicht weiter ein, berichtet stattdessen über die Entwicklung des Unternehmens im Schlussquartal 2022. „Fakten statt Gerüchte“ könnte hier das Motto lauten. Inhaltlich setzt der Trader auf Technologiewerte mit überdurchschnittlichem Wachstum, was ihm bislang einen durchschnittliche Jahresperformance von 19 Prozent einbrachte.

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +852,1 %
    seit 06.08.2013
  • EUR 661.380,91
    Investiertes Kapital
  • +37,4 %
    Performance (1 J)
  • 23,8 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: 19,2 Prozent

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