Bei den Alphabet-Zahlen interessiert nur die Cloud

Dass die Aktie im Anschluss fast zehn Prozent an Wert einbüßte, sorgt bei wikifolio Trader Stefan Heizmann (einmaleins) für zunehmende Frustration, nachdem er sich bereits zuvor bei ähnlich gelagerten Fällen über die Reaktion der Marktteilnehmer geärgert hatte. „Es geht genauso weiter“, kommentierte Heizmann zur Wochenmitte und stellte die Frage, warum die Aktie nach solchen Ergebnissen fällt. Um die Antwort gleich nachzuschieben: „Der Cloud-Umsatz ist etwas geringer gewachsen als erwartet. Nur +20,9 Prozent. Irgendwas findet man immer“.

Und tatsächlich ist es genau dieses Segment, dessen Entwicklung von Analysten bemängelt wird. Statt der im Schnitt erwarteten Cloud-Erlöse von 8,64 Mrd. Dollar meldete Alphabet „nur“ 8,4 Mrd. Dollar. Zudem lag der operative Gewinn der Cloudsparte mit 266 Mio. Dollar deutlich unter der Konsensschätzung von 430 Mio. Dollar. Microsoft wiederum hatte mit seinen Cloud-Zahlen bei noch stärkeren Zuwächsen die Erwartungen übertroffen. Damit wachsen die Sorgen, dass Alphabet gerade im Bereich der Künstlichen Intelligenz den Anschluss verlieren könnte.

In dem von Heizmann betreuten wikifolio Zinsfuß sind beide Aktien vertreten. Bei Alphabet als ehemals größte Position ist die Gewichtung mittlerweile aber auf nur noch gut vier Prozent geschmolzen. Mit dem recht breit diversifizierten Portfolio, das aus seiner Meinung nach unterbewerten Aktien besteht, wurde bislang eine Performance von 246 Prozent erzielt. Im Jahresdurchschnitt brachte es das wikifolio damit auf ein Plus von gut 13 Prozent. Im laufenden Jahr gelang bislang ein moderater Zuwachs von rund vier Prozent.

Die Analysten bleiben trotz zunehmender Skepsis mehrheitlich optimistisch für die Alphabet-Aktie. Das von aktien.guide errechnete durchschnittliche Kursziel der insgesamt 47 Experten liegt mit gut 152 Dollar rund sechs Dollar höher als vor drei Monaten und impliziert ein Kurspotenzial von 20 Prozent:

Damit wäre Alexander Mittermeier (TechInvestor) sicherlich einverstanden. Auch dieser Trader hat Microsoft (Top-Holding) und Alphabet (Nummer drei) in seinem wikifolio Cloud Stars International. Bei der Google-Mutter hat er seinen Bestand am Mittwochabend nach Börsenschluss noch mal leicht aufgestockt. Der Depotanteil liegt jetzt bei 7,4 Prozent und sein Buchgewinn beträgt 58 Prozent. Das vor gut neun Jahren gestartete wikifolio kommt auf Zuwachsraten von 229 Prozent oder rund 14 Prozent pro Jahr. Inhaltlich setzt Mittermeier auf Aktien der weltweit führenden Cloud-Unternehmen, die langfristig im Depot gehalten werden sollen. Trotzdem schaut er sich neben den Zahlen auch regelmäßig die aktuellen Wachstumsaussichten, das Management, die Marktstellung und die Innovationsfähigkeit der Firmen an.

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