Übernahmefantasie treibt die Commerzbank-Aktie weiter an
Mit einem Vorsprung von über 50 Prozentpunkten auf die drittplatzierte E.ON ist die Commerzbank auf Jahressicht der zweitbeste Wert aller 30 DAX-Aktien. Lediglich die Deutsche Lufthansa konnte in den vergangenen zwölf Monaten noch stärker zulegen. Ein Kursplus von über 100 Prozent hat dem lange Zeit kriselnden Finanzinstitut kaum jemand zugetraut. Die Kursziele fast aller Analysten lagen vor einem Jahr lediglich zwischen 5 und 9 Euro. Aktuell kostet die Aktie rund 11,60 Euro.
Ein Grund für den anhaltenden Höhenflug sind die immer wiederkehrenden Übernahmegerüchte. Nachdem zuletzt die französische BNP Paribas und die italienische Unicredit als mögliche Interessenten gehandelt wurden, hat sich die Credit Agricole als potenzieller Käufer nun selbst ins Gespräch gebracht. Allerdings geht deren Vorstand zurzeit nicht davon aus, dass die Bundesregierung ihren 15-Prozent-Anteil an der Commerzbank verkaufen möchte. Trotz des imposanten Kursanstiegs sitzt der deutsche Staat immer noch auf erheblichen Verlusten bei seinem zu rund 18 Euro erworbenen Aktienpaket. Unter den wikifolio-Tradern wird die weitere Entwicklung der Aktie kontrovers diskutiert. Das spiegelt sich auch in den jüngsten Trades wider, bei denen sich Käufe und Verkäufe nahezu die Waage halten.
Relative Stärke mit eigenem Modell
Alexander Couroupis ("AC2013") hat sich bei seinem wikifolio "Blue Chips + Small Caps" in der abgelaufenen Woche von einem Teil seiner Commerzbank-Aktien getrennt. Nach dem Verkauf, der ihm einen Gewinn von über 19 Prozent einbrachte, ist der Titel in dem stark diversifizierten Portfolio jetzt noch zu einem Prozent gewichtet. Der gelernte Psychologe, der früher als freier Redakteur für eine Trading-Zeitschrift geschrieben hat und momentan im Immobilienbereich tätig ist, verfügt nach eigenen Angaben über "viel Erfahrung im Bereich der technischen Analyse bzw. mit Handelssystemen". Einige seiner Systeme scheint er bei wikifolio.com auch auf ihren praktischen Nutzen getestet zu haben, denn neben den drei aktuell investierbaren wikifolios hat der Trader noch zwei publizierte und sieben schon wieder geschlossene Musterdepots.
Die Auswahl der Aktien für "Blue Chips + Small Caps" erfolgt über ein selbst entwickeltes Relative Stärke-Konzept, bei dem die Zusammensetzung des Portfolios einmal pro Woche überprüft wird. Zudem hat er einen Filter eingebaut, wonach neue Investitionen in fallenden Märkten zurückgestellt werden. Aktuell ist das aber nicht der Fall. Das vor gut elf Monaten eröffnete wikifolio besteht ausschließlich aus Einzelaktien und weist bei einem überschaubaren Maximalverlust von 6 Prozent eine Performance von 29 Prozent aus. Seit der Emission des wikifolio-Zertifikats im Februar konnte ein Kursplus von 17 Prozent erwirtschaftet werden.
Gehebelt in das Schlussquartal
Der seit fünf Jahren selbständige Daytrader Richard Schmutzler ("Snoop") hat bei der Commerzbank-Aktie am Montag in größerem Stil zugeschlagen und den Wert zum wiederholten Male mit gut 7 Prozent in seinem wikifolio "Snoops-Trading" gewichtet. Allzu lange wird er den Titel aber voraussichtlich nicht halten, wie der Blick auf die vergangenen Wochen andeutet. Da wurden ähnliche Trades sehr schnell wieder beendet. Daneben befinden sich aber auch noch zwei gehebelte Turbo Calls auf die Commerzbank in seinem Depot, die zusammen auf einen Anteil von gut 4 Prozent kommen. Die mit Abstand größere dieser beiden Positionen hat einen relativ moderaten Hebel von aktuell 2,5 und wurde Ende September erworben. Hier wird auch eine etwas längere Haltedauer angestrebt: "Gerade habe ich fünf DAX-Aktien über Zertifikate gekauft (Lufthansa, RWE, E.ON, Commerzbank und Infineon) - alles zu gleichen Teilen. Diese möchte ich versuchen 2-3 Monate zu halten. Es handelt sich um trendstarke Aktien aus dem DAX und die bisherigen Performance-Gewinner. Wenn der Trend weiter stabil bleibt, sollten sich diese Aktien besser entwickeln als der DAX. Verkaufszone sollte so der Dezember sein. Voraussetzung ist ein positives Marktumfeld."
Der gelernte Bankkaufmann setzt aktuell auf eine Mischung aus Aktien (38 Prozent), Hebelprodukten (20 Prozent) und Cash (42 Prozent), wobei sich die Anteile aufgrund seines sehr aktiven Handels ständig verändern. Trotz der recht risikoreich anmutenden Strategie, welche auf technischer Analyse, Newstrading und Reboundtrading basiert, konnte der Maximum Drawdown seit dem Start im Mai 2016 auf 15 Prozent begrenzt werden. Demgegenüber steht eine Performance von knapp 63 Prozent. Der Großteil davon wurde allerdings noch vor der Emission des wikifolio-Zertifikats im Juli des vergangenen Jahres generiert. Seitdem ging es mit dem Kurs noch um 14 Prozent aufwärts.
Alle wikifolios mit Commerzbank (ISIN: DE000CBK1001) im Depot.
Die 10 Aktien mit den meisten Trades (02.10.2017-09.10.2017):
# | Name | ISIN | Handelsvolumen | Alle Trades | Käufe | Verkäufe |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Evotec | DE0005664809 | 373 546 | 384 | 197 | 187 |
2 | Deutsche Bank | DE0005140008 | 2 008 976 | 352 | 201 | 151 |
3 | Lufthansa | DE0008232125 | 1 065 747 | 300 | 173 | 127 |
4 | E.ON | DE000ENAG999 | 1 256 360 | 274 | 149 | 125 |
5 | Bitcoin Group | DE000A1TNV91 | 149 951 | 272 | 176 | 96 |
6 | Fintech Group | DE000FTG1111 | 646 908 | 271 | 193 | 78 |
7 | Verbio | DE000A0JL9W6 | 520 999 | 256 | 126 | 130 |
8 | Geely Auto | KYG3777B1032 | 38 407 | 239 | 163 | 76 |
9 | BYD | CNE100000296 | 33 736 | 225 | 162 | 63 |
10 | Commerzbank | DE000CBK1001 | 457 960 | 202 | 111 | 91 |
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