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Wird Amazon von der Zinsentwicklung ausgebremst?

Steigende Zinsen sind laut Lehrbuch Gift für die Aktienmärkte. Je attraktiver risikoarme Zinsanlagen für Investoren werden, desto geringer ist die Bereitschaft, sich den Kursschwankungen der Börsen auszusetzen.

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In den vergangenen Jahren war das dank der historisch niedrigen Zinsen alles kein Thema. Aktuell scheint sich das Blatt aber zu wenden. Seit Mitte 2020 hat sich die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen tatsächlich verdreifacht. Klingt dramatisch, ist es aber nicht. In Zahlen gesprochen stieg die Rendite von damals 0,5 Prozent auf jetzt gut 1,5 Prozent. Das ist im Vergleich zu früheren Niveaus immer noch extrem niedrig. Aber der Trend zeigt eben nach oben. Und auf Wochensicht fiel der Anstieg mit über 20 Basispunkten schon recht deutlich aus.

Die Größe als Vorteil

Als Hauptleidtragender dieser Entwicklung gelten momentan Technologieunternehmen, weil die für ihr Wachstum oftmals frisches Geld benötigen. Und je höher die Zinsen sind, desto teurer wird für die Firmen die Finanzierung ihres Wachstums. Entsprechend schwach präsentierte sich zuletzt auch der Nasdaq Composite, der in den vergangenen drei Wochen sechs Prozent an Wert verloren hat.

wikifolio-Trader Matthias Behm ( Euroinvestor ) sieht die Sache mit den Zinsen und den Tech-Werten dennoch etwas differenzierter. Seiner Meinung nach gilt der Zusammenhang primär für Unternehmen, die am Anfang ihres Wachstums stehen, weil die steigenden Zinsen bei gleichzeitigem Investitionsbedarf negativ auf die zukünftigen Gewinne wirken. Für einen Riesen wie Amazon dürfte das aber eher nicht gelten, denn da fließen die Gewinne, schreibt der Trader. In seinem wikifolio  Dividenden und Valueaktien bleibt er deshalb weiter bei Amazon investiert. Gekauft hat er die Aktie im Juli 2020. Seitdem bewegt sich der Kurs tendenziell seitwärts. Das Ende 2013 eröffnete Musterdepot konnte in diesem Zeitraum trotzdem zulegen, wodurch die Gesamtperformance aktuell bei 110 Prozent lieg. Das bedeutet eine Rendite von durchschnittlich rund zehn Prozent pro Jahr. Amazon passt perfekt ins Profil des Traders, der auf Aktien großer Markenunternehmen mit „sicheren und langfristig bewährten Geschäftsmodellen“ setzt. Langfristig strebt er eine Zielrendite von sieben bis acht Prozent p.a. an.

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +164,2 %
    seit 15.12.2013
  • EUR 9.248,61
    Investiertes Kapital
  • +14,9 %
    Performance (1 J)
  • 11,1 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: 9,9 Prozent

Die Größe als Nachteil

Stephan Moser ( Stegamos ) hat sein Engagement bei Amazon in der vergangenen Woche hingegen beendet. Für sein wikifolio  Visionary Companies by Stegamos nahm er die aufgelaufenen Gewinne von rund acht Prozent jetzt final mit. Schon im Sommer hatte er damit begonnen, die Position sukzessiv abzubauen. Begründet wurde der endgültige Verkauf der Aktie sehr ausführlich. Das Fazit: „Nachdem sich einige Kriterien in eine Richtung entwickelt haben, die das Unternehmen für meine Ansprüche immer uninteressanter werden ließen, habe ich mich nun endgültig von dieser Position getrennt.“ Konkret meint er damit das aufgrund der Größe des Konzerns immer kleiner werdende Entwicklungspotential, den Rückzug von Gründer Jeff Bezos aus der operativen Tätigkeit oder auch die zunehmende Abhängigkeit von staatlichen Aufträgen. Damit passt Amazon nicht mehr in das Beuteschema des Traders, der hier nach „innovativen ‚Growth‘ Unternehmen“ Ausschau hält. Das mit nur sieben Depotwerten sehr konzentrierte Portfolio konnte im laufenden Jahr bislang nur leicht zulegen. Seit dem Start vor knapp drei Jahren gelang jedoch ein Zuwachs von 290 Prozent oder 61 Prozent p.a.

Chart

abc
cde

Kennzahlen

  • +111,1 %
    seit 21.11.2018
  • EUR 48.597,42
    Investiertes Kapital
  • +34,8 %
    Performance (1 J)
  • 35,1 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: 60,9 Prozent

Die 10 meistgehandelten Aktien der letzten sieben Tage:

# Name ISIN Handelsvolumen (in Euro) Alle Trades Käufe
1 BioNTech US09075V1026  1 886 185,48  570 70%
2 HelloFresh DE000A161408  8 772 752,73  472 71%
3 Eckert & Ziegler DE0005659700  1 669 062,11  307 63%
4 Westwing Group DE000A2N4H07  984 849,03  303 82%
5 Apple US0378331005  713 919,10  216 61%
6 Valneva FR0004056851  187 042,06  215 70%
7 Amazon US0231351067  2 610 542,78  214 48%
8 Lufthansa DE0008232125  687 049,53  210 67%
9 Encavis DE0006095003  49 054,58  200 71%
10 Alibaba US01609W1027  904 387,81  200 67%

 

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