Da ist er wieder

Doch dann setzte sich Donald J. Trump in der Nacht auf Mittwoch schnell und ziemlich klar gegen seine demokratische Kontrahentin durch. Die Märkte waren spontan entzückt. Hinzukommt, dass auch der US-Kongress an die Republikaner ging, so dass es Trump mindestens die ersten beiden Jahre leicht haben wird, seine Vorstellungen durchzusetzen.

Es hält sich hartnäckig die Meinung, dass republikanische Regierungen besser für die amerikanische Wirtschaft sind. Und tatsächlich scheint das Wahlprogramm Trumps mit Zusagen zu Steuersenkungen und Deregulierung, für neue und notwendige Impulse sorgen zu können. Insgesamt sieht es nach einer Forstsetzung seiner „Make America Great Again“-Politik – Stichwort „Zölle“ – aus, was somit nicht marginale Auswirkungen auf den Rest der Welt haben dürfte. Anleger sollten deswegen die Entwicklungen genau beobachten. Es spricht aber erst einmal nichts gegen eine Jahresendrally, trotzdem können die nächsten Wochen von volatilen Zwischentönen begleitet sein.

Der Name des wikifolio US Best Choice könnte durchaus für eine gewisse Zeit Programm werden. Nämlich dann, wenn die Handelspolitik Trumps zu extrem ausfallen sollte und internationale Börsen ins Hintertreffen kommen. Hendrik Pfaffl fokussiert sich bei der Aktienwahl auf das Umsatz- und Gewinnmomentum. Er bevorzugt dabei Titel, bei denen der Gewinn über die letzten Jahre überproportional gewachsen ist. Des Weiteren sollten die Unternehmen eine finanziell solide Basis aufweisen und, ganz wichtig, aus den USA kommen. Für die Bewertung potenzieller Kandidaten wendet er die fundamentale Analyse an und stützt sich auf folgende Kriterien: KGV, EBIT-Marge, Eigenkapitalrendite, Gesamtkapitalrendite und Zukunftsperspektive u.a. Alle drei Monate sucht er anhand dieser Bewertungsgrößen ca. 10-20 neue Werte aus. Fallen Bestandsaktien bei der Neubewertung durch, werden sie verkauft. Größte Position in Pfaffls wikifolio ist derzeit Eli Lilly mit 17,8 % Gewichtung, dahinter folgen UnitedHealth Group und Abbvie – alle drei aus dem Gesundheitssektor – sowie Mastercard und Apple. Seit der Auflegung im Oktober 2016 hat er eine beeindruckende durchschnittliche Jahresperformance von +15,0 % erzielt, was zu einem Gesamtzuwachs von +205 % geführt hat.

Marko Schmitz sieht sich zwar auch in Europa nach guten Aktien um, aber wie der vorher Genannte setzt er vor allem auf US-Werte. Aktuell stammen neun seiner zwölf Positionen im wikifolio Tradingchancen US & Europa aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Beispiele sind Amazon, Apple, Microsoft, Alphabet und JPMorgan Chase. Da er aktuell vollinvestiert ist, muss er im Falle einer Jahresendrally auf seinen Bestand hoffen. Der Handelsansatz, den Schmitz verfolgt, ist durchaus individuell und besonders. Er favorisiert einen Mix aus Wachstums- und Valueaktien, wobei er die ersteren übergewichtet, wenn er in ihnen überproportionales Potenzial sieht. Trifft seine Einschätzung nicht ein, wird die Position wieder reduziert. Genau im Auge hat er dabei das Chance/Risiko-Verhältnis. Oftmals verkauft er Aktien am Tag vor den Quartalszahlen, um an der Anomalie zu partizipieren, dass US-Werte speziell aus dem S&P 500 eben an diesem Tage im Durchschnitt steigen. Von Hebelprodukten und Optionsscheinen hält Schmitz weniger. Allerdings investiert er schon mal in Rohstoffe (Gold, Öl, etc.) oder Indizes. Seit der Auflage im März 2016 summiert sich der Wertzuwachs des wikifolios auf inzwischen starke +240 %. Dies entspricht einer satten jährlichen Durchschnittsperformance von +15,0 %.

Mit einer durchschnittlichen Jahresperformance von überragenden +25,3 % hat Richard Dobetsberger seit der Auflegung seines wikifolios FuTecUS im Juli 2012 ein Plus von sage und schreibe +1.507 % erwirtschaftet. Das sind wirklich mehr als bemerkenswerte Zahlen und machen extrem neugierig auf „Ritschy`s“ Geheimrezept. Nur lässt er sich anscheinend nicht gerne in die Karten schauen und hält sich in der Beschreibung seiner Handelsidee eher bescheiden. Details sind leider gar nicht auszumachen, stattdessen erfahren Leser nur sehr allgemeine Floskeln. So setzt er im Kernpunkt auf Unternehmen, die innovative Zukunftstechnologien entwickeln und vorantreiben. Wie die beiden Vorgänger kommen für ihn eher US-amerikanische Aktien in Frage, wobei er sich bzgl. Branchen keine Einschränkungen vorgibt. Dobetsberger betreibt ein aktives Portfolio-Management. Positionen werden erst verkauft, wenn deren Burggraben zu schwinden scheint. Wahrscheinlich bekommt man die wichtigsten Informationen durch einen Blick auf die Zusammenstellung seines wikifolios. 99,9 % des Kapitals ist verteilt auf 18 US-Aktien. Die mit Abstand größten Positionen sind Tesla und Palantir Technologies. Es reihen sich dahinter u.a. LendingClub, IBM, Paypal und Qualcomm ein.

Nach einer ereignisreichen Woche mit US-Wahl, Fed Zinssatzentscheidung und „Ampel-Aus“ in Deutschland könnte die kommende Berichtswoche im Vergleich etwas ruhiger werden. Sie startet auch erst am Dienstag mit dem harmonisierten Verbraucherpreisindex, veröffentlicht von Destatis. Zudem stehen noch die ZEW-Umfragen zur aktuellen Lage und zu den Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone auf der Tagesordnung. Am Mittwoch äußert man sich in Großbritannien zum Inflationsbericht und in den USA zum Verbraucherpreisindex. Wir bleiben in den USA, dort werden am Donnerstag der Erzeugerpreisindex und die Erstanträge zur Arbeitslosenunterstützung thematisiert. Ebenfalls von Interesse dürfte das Bruttoinlandsprodukt für die Eurozone sein. Großbritannien präsentiert die Zahlen zu seinem BIP dann am Freitag. Die USA haben es abschließend noch mit den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion im eigenen Lande zu tun.

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