Der S&P 500 befindet sich sogar auf dem Kursniveau von Anfang Januar. Gleichwohl ist nicht alles eitel Sonnenschein: Die Inflation hat sich im März auf +7,3 % beschleunigt. Besonders die hohen Energiepreise setzen der Wirtschaft und hier besonders energieintensiven Branchen zu. Außerdem droht immer noch ein Gaslieferstopp durch Russland, der die europäische Wirtschaft und somit die Aktienmärkte empfindlich treffen würde.
Langfristiges Buy and Hold
Angesichts dieser turbulenten Zeiten ist es nicht verkehrt, sich an die berühmteste Anlegerweisheit von André Kostolany zu erinnern. Der Börsenguru sagte sinngemäß: Kaufen Sie Aktien und nehmen Sie danach Schlaftabletten, um das Geschehen an der Börse zu vergessen. Und egal ob es blitzt oder donnert, wenn Sie lange genug geschlafen haben, wachen Sie irgendwann Reich auf. Studien bestätigen diese Sicht Kostolanys, etwa eine Morningstar-Untersuchung aus dem Jahr 2019. Bekannt ist, das es oft nur einige herausragend positive Börsentage im Jahr sind, die im Hinblick auf eine Outperformance nicht verpasst werden dürfen.
Pipelines und Blockheizkaftwerke
Auch einige wikifolio-Manager setzen darum auf mittel- bis langfristiges Buy and Hold. Etwa investiert Matthias Kühr (matthiaskh) langfristig in Firmen, die von Gründern oder Inhabern geleitet werden. Sein wikifolio Globale Familienunternehmen setzt auf „qualitativ hochwertige Unternehmen mit starker Bilanz und langfristig orientiertem starken Management“, erklärt er. Dazu hält Kühr zwischen 20 und 40 Titel mit einer Gewichtung von 1 bis 4,8 %. Größte Position ist der Pipeline- und Anlagenbauer . Kühr hat im Januar die sehr niedrigen Kurse für Zukäufe genutzt und einen Bruchteil mit einer Rendite von +19 % bereits wieder verkauft. Verstärkt hat er seine Beteiligung an dem Blockheizkraftwerk-Anbieter auf 4,6 %. Die Kraftwerke von 2G Energy ließen sich auch mit Flüssiggas oder Wasserstoff betreiben, weshalb hier weiter mit ungebrochenem Wachstum zu rechnen sei, erklärt Kühr. Insgesamt erzielte der Trader seit Beginn im April 2020 eine durchschnittliche Jahresperformance von +27,2 %.
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Mit dem Zeitgeist
Auch Andreas Sauer (Roadrunner) setzt auf langfristiges Buy and Hold. Sein wikifolio Gutmenschentitel enthält Unternehmen, die ihr Handeln nach ethisch-ökologischen Prinzipien ausrichten. Größte Position unter den neun Titeln ist die Bio-Supermarktkette aus den USA mit 29,6 %, gefolgt von mit 19,6 %. Sauer hat Anfang Februar den Kurseinbruch bei Meta genutzt, um nachzukaufen. Außerdem stieg er damals bei ein, das derzeit für 4,2 % des wikifolios steht. Der letzte Verkauf liegt bereits vier Monate zurück: Anfang Dezember veräußerte Sauer Anteile an dem schwedischen Wohnungskonzern und strich dabei Zugewinne von +159,6 % ein. Die kommenden Monate könnte Sauer für weitere Zukäufe nutzen, denn seine Kriegskasse ist angesichts einer Cashquote von 10,3 % gut gefüllt. Insgesamt liegt das wikifolio mit +22,1 % pro Jahr im Plus – seit Beginn im Dezember 2012.
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Tesla pusht das Portfolio
Eine sehr langfristige, eher passive Strategie verfolgt Konstantin Klemmer (SWYQQ). Seit Beginn im Juni 2014 hat er in seinem wikifolio Bitcoin Rising keine 20 Trades getätigt. Klemmer investiert in Unternehmen, die Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. Er selbst ist überzeugt von dem Potenzial der bekanntesten aller Kryptowährungen und beschäftige sich täglich mit Bitcoin, erklärt der Manager. Die drei größten Positionen sind aktuell (43,3 %), (15,8 %) und (12,4 %). Acht der neun wikifolio-Vermögenswerte stehen aufgrund des langen Anlagehorizonts mit mehr als 200 % im Plus. Klemmer hatte ein gutes Händchen und ist sehr früh bei Tesla eingestiegen. Derzeit summieren sich seine Zugewinne mit den Aktien des Autobauers auf +3160 %. Seinen vorerst letzten Trade tätigte Klemmer bereits im Juni 2020, als er 6,8 % seiner Amazon-Position abstieß und dabei eine Rendite von +800,1 % einfuhr. Insgesamt betragen die jährlichen Zugewinne +24,9 % seit Auflage im Juni 2014.
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Was kommt?
- Das sollten Anleger in der nächsten Woche im Auge behalten
In der kommenden Woche dürfte die Auseinandersetzung um die Rubel-Zahlungen für russisches Gas und andere Rohstoffe die Finanzmärkte weiter in Atem halten. Die polnische Zentralbank wird verkünden, ob sie den Leitzins zum siebten Mal anhebt (Mittwoch). Zuletzt war der Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf 3,5 % gestiegen. Auch die australische Zentralbank entscheidet, ob der Leitzins wie seit Beginn der Corona-Krise bei 0,1 % bleibt (Dienstag). Die EU-Statistikbehörde Eurostat veröffentlicht Zahlen über die Erzeugerpreise im Euroraum (Mittwoch). Zuletzt stiegen diese um +30,6 %. Analysten rechnen mit einem weiteren Anstieg.
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