„Bei Varta spricht man von Restrukturierung – eins vor Pleite“

Auf ein schwaches letztes Jahr, das Varta mit einem Verlust von 200 Millionen Euro beendete, wird nun voraussichtlich ein weiteres Jahr zum Vergessen folgen. Rote Zahlen können angesichts einer neuerlichen Gewinnwarnung wohl nicht ausgeschlossen werden. Die Marktentwicklung sei unsicher, die daraus resultierenden prognostizierten Abnahmemengen volatil - vor allem bei den kleinformatigen Lithium-Ionen-Zellen, teilte das Unternehmen aus dem deutschen Ellwangen mit.

Lithium-Ionen-Knopfzellen, die etwa in kabellosen Kopfhörern verbaut werden, hatten Varta einst viel Wachstum beschert. Doch die Weltwirtschaft kommt nur schleppend voran, die Inflation belastet die Verbraucher. Die Zeiten für Unterhaltungselektronik waren also schon mal besser. Dazu kamen bekanntlich hohe Energie- und Rohstoffkosten, die natürlich auch Varta belasten.

Angesichts der Schwierigkeiten benötigte Varta nun auch frisches Kapital – gestemmt wurde die 51 Millionen Euro schwere Kapitalerhöhung von Mehrheitseigner Michael Tojner. Im Gegenzug soll Varta einen weitreichenden Umbau durchlaufen, der das Unternehmen wieder auf Schiene in eine positive Zukunft führen soll. Christian Scheid (Scheid), der das wikifolio Special Situations long/short, führt, traut der Sache offensichtlich nicht. „Kurios: Tojner hat sich von einem Großteil der neu erworbenen Aktien bereits wieder getrennt. Das Chaos bei Varta geht also weiter, die Aktie bleibt ein klarer Verkauf“, kommentierte der Trader kürzlich.

„Varta wird entsorgt. Man spricht von Restrukturierung – eins vor Pleite. Steigende Kurse sind da nun meilenweit entfernt. Damit endet das Drama im wikifolio. Irgendwie auch positiv zu sehen“, schrieb wikifolio Trader Einstein bereits Ende März. Er ist mit seinem wikifolio Platintrader 1000% Leidenschaft bereits seit September 2013 mit einer Gesamtperformance von fast 5.700 Prozent überaus erfolgreich. Allerdings nur auf dem Papier: Denn das wikifolio ist nach wie vor nicht als Zertifikat investierbar. Interesse wäre da: Auf 3.852 Follower kommt Einstein mittlerweile.

Die Analysten von Warburg Research sind offensichtlich auch nicht gerade Fans des Varta-Papiers: Sie haben ihre Zielmarke für den SDAX-Wert von 18,30 Euro auf 16,00 Euro gesenkt und ihre Verkaufsempfehlung bestätigt. Die Experten gehen nicht davon aus, dass sich die Lage bei dem Batteriekonzern kurzfristig erhole.

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