Trendwende bei PayPal nimmt konkrete Formen an

Mit dem Hinweis auf „bahnbrechende Innovationen“ hatte der neue PayPal-Chef Alex Chriss im Januar große Hoffnungen bei den Börsianern geweckt, die er dann bei dem anschließenden Event letztlich (noch) nicht erfüllen konnte. Die Aktie verlor daraufhin sämtliche zuvor erzielten Kursgewinne. Für neue Tiefs reichte die Enttäuschung allerdings nicht aus und mittlerweile nimmt die Bodenbildung des 2021/22 brutal abgestürzten Titels immer konkretere Züge an. Dazu trugen auch die Ende Juli publizierten Q2-Zahlen des Unternehmens bei, die deutlich besser als erwartet ausfielen und eine Anhebung der Jahresprognose zur Folge hatten.

In der vergangenen Woche ist der Aktie nun der Ausbruch aus der über viele Monate hinweg intakten Seitwärtsrange zwischen rund 57 und 68 Dollar gelungen. Nach den Q1-Zahlen Ende April hatte es hier am oberen Ende noch einen klassischen Fehlausbruch gegeben. Jetzt notiert PayPal bei 72 Dollar und damit so hoch wie zuletzt im August des vergangenen Jahres. Die zuvor immer weiter nach unten geschraubten Gewinnschätzungen der Analysten sind nach der Zielanhebung des Konzerns entsprechend gestiegen. Dasselbe gilt für das Konsenskursziel, das aktuell bei rund 79 Dollar liegt.

Trading-Sentiment:

Die wikifolio Trader sind schon lange sehr optimistisch, wie das aktuelle Trading-Sentiment bei PayPal zeigt. Jeder siebte der insgesamt 134 in den vergangenen sieben Tagen auf wikifolio.com getätigten Trades war ein Kauf. Auf Jahressicht liegt die Kauf-Quote immerhin noch bei 62 Prozent. Stefan Waldhauser (stwBoerse) hat dazu aktiv beigetragen. Bereits im März hatte er bei PayPal für sein wikifolio High-Tech Stock Picking eine Position aufgebaut. Der damaligen Ankündigung, den Bestand „weiter auszubauen, sobald sich abzeichnet, dass das neue Management-Team erfolgreich ist“, ließ er dann im April/Mai Taten folgen.

Durch die Zukäufe und den Kursanstieg ist die Aktie mit gut neun Prozent Gewichtung aktuell der viertgrößte Titel seines Musterdepots. An einen Verkauf denkt er trotz eines Buchgewinns von neun Prozent wohl nicht. „Die relative Stärke ist nach den überzeugenden Q2 Zahlen hochverdient“, kommentierte der Trader in der vergangenen Woche. In seinem Blog zeigt er sich zudem davon überzeugt, dass sich Unternehmen wie PayPal im aktuellen Umfeld „ziemlich schnell vom High-Growth-Unternehmen zu wahren Cashflow Monstern wandeln“ können. Bei PayPal hat sich der Cashflow je Aktie in den vergangenen 12 Monaten mehr als verdoppelt. „Damit fiel das EV/FCF-Verhältnis erstmals auf unter 10. Die PayPal Aktie ist damit so günstig wie nie zuvor zu haben“.

Dirk Wollmann (AufschwunG) ist über sein wikifolio Follow the sun seit Juni 2023 durchgängig bei PayPal engagiert. Am vergangenen Donnerstag hat er die insgesamt relativ kleine Position aber noch mal deutlich erhöht.

Der Trader setzt in dem Portfolio auf Unternehmen, „an deren Zukunft ich mittel- bis langfristig persönlich glaube“. Dabei liegt sein Fokus auf Technologie- und Medizinwerten, die nach längerfristiger Beobachtung und Analyse für mindestens 12 Monate im Depot gehalten werden sollen. Mit dieser Strategie hat der Trader innerhalb der vergangenen zehn Jahre im Schnitt eine Performance von rund 12 Prozent erzielt und damit den Wert des wikifolios mehr als verdreifacht. Und das bei einem überschaubaren Maximalverlust von 28 Prozent. Seit Jahresbeginn liegt der Trader mit 10 Prozent vorne, im Juli wurde ein neues Allzeithoch erreicht.

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