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„Die technologische Entwicklung ist wie ein Naturgesetz“

Wenn es darum geht, Verzehnfacher im Depot zu halten bzw. zu realisieren, dann hat sich wikifolio Trader Torben Bonde Lauridsen in der Community längst besonders hervorgetan. Kein Wunder, dass er unterm Strich auch eines der besten wikifolios seit Bestehen der Plattform führt.

 

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Quelle: wikifolio.com

Torben Bonde Lauridsen hat 1995 seine ersten Aktien gekauft, als Netscape an die Börse ging. Die New Economy Phase mit all ihren Hochs und den folgenden Tiefs haben dem Investor reichlich lehrreiche Erfahrungen beschert. Auch heute sind Technologie-Aktien sein Steckenpferd, auf die er im Rahmen einer Buy-and-Hold-Strategie in seinem wikifolio ICTech I setzt.

Sein Plan ist eigentlich simpel: Langfristig in stark wachsende Aktien investieren, die bestenfalls zu Marktführern werden. Wer hätte nicht gern vor 10 Jahren in Apple oder Tesla investiert? Gut, viele haben das vielleicht auch getan, doch die Wenigsten bringen dann den langen Atem auf, den Lauridsen bislang hatte. Mit Geduld und dem einen oder anderen Tenbagger (Verzehnfacher-Titel) im Depot, schlägt er seit fast 10 Jahren die US-Technologiebörse Nasdaq. Kontinuierlich baute  er den Performancevorsprung aus, selbst in den zurückliegenden 12 Monaten ist ihm das gerade mit den Tech-Giganten gut gelungen. Unterm Strich hat sich der Kurs des wikifolio-Zertifikats fast verachtfacht - das entspricht einer durchschnittlichen Performance von gut 23 Prozent pro Jahr. Damit sichert sich Lauridsen einen Stockerlplatz im Ranking der besten wikifolios aus 10 Jahren. Im Interview wagt er nun den Blick in die Glaskugel und verrät, ob der Boden bei Tech-Aktien endlich erreicht ist, wo er Chancen sieht und wo vielleicht der nächste Tenbagger wartet. Viel Spaß dabei! 

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Chart

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Kennzahlen

  • +1.364,7 %
    seit 14.01.2013
  • EUR 191.724,67
    Investiertes Kapital
  • +46,7 %
    Performance (1 J)
  • 30,3 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Performance pro Jahr: 23,5 Prozent

Herr Lauridsen, Sie haben mit ICTech I vor fast 10 Jahren ein reines Technologie-wikifolio erstellt. Aktuell enthalten sind vorrangig Tech-Giganten. Nach welchen Kriterien wählen Sie die Aktien aus?

Torben Bonde Lauridsen: Grundsätzlich setze ich in meinem wikifolio ICTech I auf Aktien von Technologieunternehmen in den Sektoren Information und Kommunikation, Digitalisierung, Robotics und Mobilität, weil diese Themen nach meiner Überzeugung langfristig weiterhin ein progressives Wachstum aufweisen werden.

Es gibt in diesen Bereichen seit dem Internet 1.0 „Boom and Bust“ um die Jahrtausendwende einige Unternehmen, die enorm erfolgreich gewachsen sind und mittlerweile eine fast monopolartige Stellung erreicht haben. Das sind die sogenannten Tech-Giganten, die auf jeden Fall ins Portfolio gehören. Darüber hinaus sehe ich sehr viele vielversprechende hochtechnologische junge Unternehmen, die das Potential haben mittel- und langfristig zu Marktführern heranzuwachsen oder auch in Konsolidierungsphasen von noch erfolgreicheren Mitstreitern übernommen zu werden.

Wichtig für mich ist erstens, dass ich die Unternehmen und deren Produkte oder Leistungen gut kenne und das Geschäftsmodell auch nachvollziehen kann. Eigene gute Erfahrungen mit den Produkten ist ein absolutes Plus. Je besser meine Erfahrungen mit den Leistungen, umso höher die Gewichtung im Portfolio.

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Die Chancen für eine Jahresendrally stehen bei etwa 50:50 – aber eher ‚Ja‘, wenn alles gut geht.

Torben Bonde Lauridsen
Fabedo

Eine Buy-and-Hold-Strategie, die schon vor 10 Jahren auf Apple, Amazon oder Tesla gesetzt hat, war rückblickend betrachtet außerordentlich erfolgreich. Platz 3 der besten wikifolios seit Gründung! Mit welcher Erwartung oder welchen Zielen gehen Sie nun die nächsten Jahre an?

Aktuell sind die Unsicherheiten bzgl. dem geopolitischen Weltgeschehen und den daraus folgenden Konsequenzen für den Welthandel und die verschiedenen geographischen Wirtschaftsregionen ziemlich groß. Die Welt verändert sich gerade sehr schnell, und zwar mit sehr viel Friktion, um es vorsichtig auszudrücken. Wir sind in einer beschleunigten Phase des Entstehens einer neuen Weltordnung, in der China, Indien, Singapur und weitere ostasiatische Länder führend sein werden. Es wird von der Innovationskraft, der Resilienz – der Anpassungsfähigkeit – und der politischen Entwicklung der USA abhängen, wie lange Amerika seine dominierende Position aufrecht halten kann.

Mein Fokus wird sein, diese Entwicklung zu beobachten und mein Portfolio danach auszurichten, eine gute Balance zu finden zwischen weltweiten Tech-Giganten und wachstumsstarken Superstars.

Sie traden in Ihrem wikifolio wenig. Auch 2022 haben Sie nur geringfügige Anpassungen vorgenommen. War das im laufenden Bärenmarkt genau die richtige Entscheidung? Wie haben Sie das besonders für Tech-Investoren schwierige Jahr miterlebt?

Gerade in Bärenmärkten und Krisenzeiten versuche ich einen kühlen Kopf zu behalten und keine vorschnellen Angstentscheidungen zu treffen. Drawdowns im Portfolio wegen externen Ereignissen wird es immer geben, es trifft ja den Markt generell. Solange ich Vertrauen in die Unternehmen habe, deren Aktien im Portfolio liegen, sehe ich keinen Grund zu verkaufen. Da werde ich höchstens ein paar Gewinne mitnehmen oder marginal umschichten.

Wie schätzen Sie die Aussichten für Tech-Aktien nun ein? Die Nasdaq hat ja schon deutlich Federn lassen müssen – haben wir das Schlimmste hinter uns?

Ja, ich glaube, dass der Bärenmarkt langsam seinen Boden erreicht hat. Es sei denn der Ukraine-Krieg eskaliert, die Spannungen zwischen China und den USA steigen oder ein anderes Desaster taucht auf, das nochmal Öl ins Feuer gießt.

Was wären mögliche „Trigger“, um eine Wende hin zu steigenden Aktienkursen auszulösen? Wann könnten die Käufer zurückkehren?

Wenn Ruhe und Zuversicht einkehren. Dazu muss wahrscheinlich der Ukraine-Krieg enden – hoffentlich bald durch Waffenruhe und Verhandlung. Das würde die Lieferkettenproblematik und die verzerrten Rohstoffmärkte weitgehend lösen bzw. in Balance bringen, so dass eine ausgewogene Preisbildung stattfinden kann. Das würde auch das Inflationsmonster zurücktreiben.

Besteht die Gefahr, dass Inflation und steigende Zinsen den technologischen Fortschritt nachhaltig bremsen? Haben Tech-Aktien auch langfristig gesehen das Beste vielleicht schon hinter sich?

Ich glaube nicht. Die technologische Entwicklung ist in meinen Augen wie ein Naturgesetz. Sie schreitet seit Jahrhunderten – Jahrtausenden – voran, und zwar nicht wie eine gewöhnliche S-förmige Lebenskurve (Life-Cycle), sondern wie eine Wachstumskurve, die immer steiler wird. Zu befürchten ist eher, dass die Kurve irgendwann in die Singularität übergeht, sprich senkrecht nach oben.

Gerade „Big Tech“ hält sich ja bislang relativ stabil, was ein Grund dafür ist, dass Ihr wikifolio im laufenden Jahr besser performed hat als die US-Technologiebörse. Wo gibt es nach dem Abverkauf nun Investmentchancen? Oder bleiben Sie bei den Tech-Giganten?

Zunächst halte ich an den großen Blue Chips fest, weil sie eben für etwas Stabilität im Portfolio sorgen. Es gibt aus meiner Sicht noch einige sehr interessante Investmentchancen auf meiner Watchlist, aber ich warte noch ab. Es fehlt bislang der Trigger.

Sie handeln nach dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Versuchen Sie also einfach die richtigen Aktien auszuwählen, die auch im Bärenmarkt bestehen oder verfolgen Sie darüber hinaus auch noch ein aktiveres Risikomanagement? 

Wenn ich erst einmal meine Auswahl an Kandidaten fürs Portfolio selektiert und gekauft habe, dann betreibe ich kein systematisches Risikomanagement nach einer strikten Formel. Ich beobachte die Unternehmen laufend und entscheide ziemlich subjektiv, ob und wann es Zeit ist, Umschichtungen vorzunehmen. Daher beschränke ich mich gerne auf acht bis 13 Positionen – maximal 21 – je nachdem wie volatil oder riskant die Werte sind.

Mit Apple, Amazon und Tesla halten Sie aktuell gleich drei Tenbagger (Verzehnfacher) in Ihrem Depot. Wer sind die nächsten?

Ich würde sie unter den chinesischen Unternehmen sehen. Und im Bereich der neuen Energien.

Sehen wir eine Jahresendrally an den Börsen?

Etwa 50:50 – aber eher „Ja“, wenn alles gut geht.

Last but not least: Was wünschen Sie sich vom Börsenjahr 2023 und für sich und Ihr wikifolio?

Ich wünsche mir eine verlässliche, einigermaßen vorhersehbare, neue Normalität – wie immer die sein wird.

Herr Lauridsen, vielen Dank für das Gespräch!

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Disclaimer: Jedes Investment in Wertpapiere und andere Anlageformen ist mit diversen Risiken behaftet. Es wird ausdrücklich auf die Risikofaktoren in den prospektrechtlichen Dokumenten der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft (Endgültige Bedingungen, Basisprospekt nebst Nachträgen bzw. den Vereinfachten Prospekten) auf www.wikifolio.com, www.ls-tc.de und www.ls-d.ch hingewiesen. Sie sollten den Prospekt lesen, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Prospekts von der zuständigen Behörde ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Die Performance der wikifolios sowie der jeweiligen wikifolio-Zertifikate bezieht sich auf eine vergangene Wertentwicklung. Von dieser kann nicht auf die künftige Wertentwicklung geschlossen werden. Der Inhalt dieser Seite stellt keine Anlageberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.