Teamviewer stürzt ab, Trader sehen großes Potenzial

78 Prozent der insgesamt 198 in den vergangenen sieben Tagen durchgeführten Transaktionen waren Käufe, wie das aktuelle Trading-Sentiment bei der MDAX-Aktie belegt. Damit stellen sich die Trader auf wikifolio.com eindeutig gegen den Gesamtmarkt. Dort führte der am vergangenen Dienstag (10.12.) angekündigte Zukauf von Teamviewer zu Kursverlusten, die sich mittlerweile auf über 20 Prozent summieren. 720 Millionen US-Dollar müssen die Schwaben auf den Tisch legen, um zusammen mit den Londonern zu einem führenden Komplettanbieter bei der Behebung von IT-Problemen aufzusteigen. Der Vorstand sieht erhebliches Potenzial für Synergien und will spätestens Ende 2027 bei steigender Rentabilität zu einem zweistelligen Umsatzwachstum zurückkehren.

Die Analysten bleiben für die Aktie mehrheitlich zwar positiv gestimmt, die Kursziele wurden teilweise aber nach unten genommen. Besonders heftig fiel der Schritt bei Berenberg aus, die den fairen Wert von zuvor 19 Euro auf 13 Euro stutzten. Das liegt allerdings immer noch fast 30 Prozent über der aktuellen Notierung der Aktie. Die stand bereits Anfang November nach den jüngsten Quartalszahlen unter Druck und musste nach der anschließenden Erholung nun den nächsten heftigen Rückschlag verdauen. Unter dem Strich ging in diesem Zeitraum ein Viertel des Börsenwertes verloren. Bis zum durchschnittlichen Konsens-Kursziel hat Teamviewer laut aktien.guide damit jetzt satte 50 Prozent Luft. Ein Potenzial, das einige wikifolio Trader nur allzu gerne ausnutzen wollen.

Schon etwas länger dabei ist Michel Tesmar über sein wikifolio SmallCap Dividende Plus. Der studierte Wirtschaftsingenieur hatte die Aktie mehrfach in dem Musterdepot und ist seit gut zwei Jahren durchgängig investiert. Nach zwei Zukäufen zur Jahresmitte wurde die Position zum Ende der vergangenen Woche noch einmal deutlich aufgestockt. Mit einem Depotanteil von 2,7 Prozent bewegt sich Teamviewer im Mittelfeld des insgesamt aus 23 Aktien und (zur Teilabsicherung) einem Short-DAX-ETF bestehenden Portfolios.

Der Trader fokussiert sich auf deutsche Nebenwerte, weil er bei denen höhere Wachstumspotentiale sieht. Seit dem Start im Juni 2014 konnte er so eine Gesamtperformance von 180 Prozent oder ein durchschnittliches Jahresplus von 10,2 Prozent generieren. Der maximale Verlust liegt bei 38 Prozent.

Ebenfalls ein sehr treuer Anhänger der Teamviewer-Aktie ist Dirk Middendorf, der sich von dem Investment aber sicher einiges mehr versprochen hat. Aktuell weist die Position in seinem wikifolio Carpe diem Aktientrading einen Buchverlust von 15 Prozent aus. Mit einem Gewicht von fast 10 Prozent ist der Titel die drittgrößte Holding in dem Mitte 2014 eröffneten Musterdepot. Den aktuellen Rücksetzer hat der Trader noch mal zum Nachkauf genutzt, zwischendurch aber auch kleinere Trading-Gewinne realisiert.

Das wikifolio selbst entwickelt sich deutlich besser als die Aktie. Bei einem Stand knapp unter Allzeithoch liegt die Performance bei 332 Prozent, was im Jahresschnitt ein Kursplus von über 15 Prozent bedeutet. Im laufenden Jahr (-5 Prozent) war die Suche nach fundamental unterbewerteten und renditestarken Aktien noch nicht so erfolgreich. Größere Rückschläge gab es dank eines professionellen Risikomanagements aber auch nicht, wie auch der Maximalverlust von bislang nur 27 Prozent verdeutlicht.

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