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Bayer: Bill Anderson soll zur Trumpfkarte werden

Der Kursverlauf der Bayer-Aktie war in den vergangenen Monaten und Jahren ein einziges Trauerspiel. Die große Hoffnung der Anteilseigner heißt jetzt Bill Anderson. Der in Texas geborene Firmenchef will den Pharmakonzern einmal auf links drehen und damit verborgene Werte zum Leben erwecken.

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Bei den jüngst veröffentlichten Zahlen zum dritten Quartal war die Handschrift des seit Anfang April agierenden Konzernlenkers noch nicht wirklich zu erkennen. Das bereinigte EBITDA ermäßigte sich um 31 Prozent auf 1,69 Milliarden Euro, unter dem Strich fiel durch erhebliche Sonderaufwendungen ein Verlust von 4,57 Milliarden Euro an. Beide Zahlen lagen unterhalb der ohnehin schon recht pessimistischen Annahmen der meisten Analysten. Immerhin wurde der Ausblick auf das das laufende Geschäftsjahr bestätigt, was die Stimmung aber zunächst nicht aufhellen konnte.

Günstige Bewertung und technische Unterstützung

Die Aktie, die in den vergangenen sechs Monaten fast 30 Prozent an Wert verloren hat, setzte ihre Talfahrt nach Veröffentlichung der Ergebnisse am Mittwochmorgen (8.11.) zunächst weiter fort. Knapp oberhalb der schon vor gut drei Jahren erfolgreich getesteten Marke von 40 Euro setzten dann aber plötzlich Käufe ein. Verantwortlich dafür könnte die im historischen Vergleich sehr günstige Bewertung der Aktie sein. Die wird aktuell mit einem 12-Monats-Forward-KGV von lediglich 6 sowie dem einfachen Buchwert bewertet. Die Dividendenrendite wird auf ca. 5 Prozent geschätzt.

Wohl auch deshalb sehen Analysten bei der Aktie erhebliches Kurspotenzial. Wie auf aktien.guide zu erkennen ist, taxieren die Banken den fairen Wert von Bayer im Schnitt auf 62,14 Euro und damit 50 Prozent höher als jetzt. Das höchste Kursziel liegt sogar bei 90,00 Euro und selbst das niedrigste Ziel befindet sich mit 43,00 Euro noch über der aktuellen Notierung. Anzumerken ist bei diesen Zahlen allerdings, dass die Aktie in den vergangenen fünf Jahren immer unter dem Konsens-Kursziel lag und die Schätzungen in der Vergangenheit recht stark variierten.

Die Trendwende bei der Aktie könnte unter anderem durch eine konsequente Umstrukturierung des Unternehmens erreicht werden. Zwar hat der Vorstandschef eine komplette Zerschlagung des Pharma- und Agrarchemiekonzerns in drei Teile mittlerweile ausgeschlossen. Eine mögliche Abspaltung der Sparte für rezeptfreie Produkte (Consumer Health) oder der Agrarsparte bleibt aber Thema in Leverkusen. Denkbar seien dabei sowohl ein Spinnoff als auch ein Börsengang oder ein Verkauf. Alles diese Optionen würden weiterhin ernsthaft und unvoreingenommen geprüft.

Nach Ansicht von Anderson muss dazu aber auch innerhalb des Unternehmens einiges passieren. Bei fast 50 Milliarden Euro Umsatz keinen Cashflow zu erzielen ist für ihn nicht akzeptabel. Deshalb soll sich Bayer in Zukunft nur noch auf das konzentrieren, was für die Mission „Health for all, hunger for none“ wesentlich sei. Von allem anderen werde man sich „befreien“." Das betrifft wie in solchen Fällen üblich auch das Personal. Im Zuge der Streichung mehrerer Führungsebenen wird die Belegschaft erheblich reduziert werden. Der Vorstand indes wird sich in Zukunft noch stärker an seinen Erfolgen messen lassen. So soll sich die Vorstandsvergütung demnächst noch wesentlich stärker an der Entwicklung des Aktienkurses relativ zu einer Gruppe von Vergleichsunternehmen ausrichten.

Von Anfang an war Bayer im Depot

Bei den wikifolio Tradern ist die Bayer-Aktie trotz der desolaten Performance relativ beliebt. Aktuell ist sie in über 5 Prozent aller Musterdepots vertreten. Direkt zum Start seines vor drei Jahren eröffneten wikifolios Langzeitinvestment in Aktien hat Tim Wienkamp (TimWienkamp) in den Pharmakonzern investiert und ihm bis heute die Treue gehalten. Die zwischenzeitlichen Buchgewinne von 70 Prozent sind zwar in den vergangenen Monaten komplett verloren gegangen, das wikifolio selbst ist bei einer Jahresrendite von durchschnittlich rund 14 Prozent aber gerade auf ein neues Allzeithoch geklettert.

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Kennzahlen

  • +74,2 %
    seit 03.11.2020
  • EUR 17.422,83
    Investiertes Kapital
  • +14,6 %
    Performance (1 J)
  • 13,2 %
    Volatilität (1 J)
Ø-Perf. pro Jahr: +14,0 Prozent

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