Im abgelaufenen Quartal fiel das Umsatzwachstum des Konzerns so gering aus wie zuletzt vor über 20 Jahren. Trotzdem wurde damit der obere Bereich der eigenen Zielspanne erreicht. Beim operativen Gewinn gelang das nicht. Hier blieben bei einer Prognose von 3 bis 6 Milliarden Dollar gerade mal 3,7 Milliarden Dollar hängen. Unterm Strich verbuchte sogar einen Verlust von netto 3,8 Milliarden US-Dollar, was aber voranging auf eine 7,6 Milliarden Dollar schwere Wertberichtigung der Beteiligung am Elektroautobauer Rivian zurückzuführen ist.
Verluste im Stammgeschäft
Auffällig ist allerdings, dass der Online-Händler in seinem Stammgeschäft, dem E-Commerce-Handel, auch operativ ins Minus gerutscht ist. Gewinne erzielt das Unternehmen vor allem im Segment des Cloud-Computings mit Amazon Web Services – kurz AWS. Durch die Vermietung von Rechen-, Speicher- und Netzwerkkapazitäten nahm Amazon im abgelaufenen Quartal zwar nur 18,4 Milliarden Dollar ein, was einem Umsatzanteil von etwa 16 Prozent entspricht, als Betriebsgewinn blieben davon aber 6,5 Milliarden Dollar hängen. Ohne diesen Bereich wären auch auf operativer Ebene Verluste angefallen.
wikifolio-Trader Stefan Waldhauser (stwBoerse) glaubt deshalb auch daran, dass es bei Amazon über kurz oder lang zu einer Aufspaltung kommen wird. Die stark wachsende und dazu noch hochprofitable Cloud-Sparte dürfte seinen Berechnungen nach in ein bis zwei Jahren ganz alleine den aktuellen Börsenwert des gesamten Unternehmens erreichen. Obwohl er für den Bereich E-Commerce insgesamt eher skeptisch ist, bezeichnet er Amazon daher als eine der wenigen Buy & Hold-Aktien – also Aktien, die man langfristig halten kann. Privat ist er bei Amazon daher, wie er selbst sagt, auch investiert, während der Titel in seinem aktiver verwalteten wikifolio High-Tech Stock Picking derzeit nicht vertreten ist.
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Einstieg noch vor den Zahlen
In anderen Depots sieht das anders aus: Die nach den Zahlen deutlich gefallene Aktie von Amazon war in den vergangenen sieben Tagen mit 6.211 Trades und 3.209 Käufen (52 Prozent) auch die mit weitem Abstand am häufigsten gehandelte Aktie auf wikifolio.com. Neu eingestiegen ist zum Beispiel Richard Dobetsberger (Ritschy). Er hat in der abgelaufenen Woche allerdings noch vor der Zahlenbekanntgabe eine Position in seinem sehr erfolgreichen wikifolio FuTecUS aufgebaut. Bei einem Depotanteil von jetzt noch gut vier Prozent liegt der Trader hier aktuell mit 15 Prozent im Minus. Obwohl die Spekulation auf eine positive Reaktion der Marktteilnehmer auf die Zahlen nicht aufgegangen ist, blieb Dobetsberger bis heute investiert. Wird sich die Geduld auszahlen? Bei vielen Werten hatte der Trader jedenfalls das richtige Händchen. Nur so lässt sich das Kursplus von durchschnittlich 29 Prozent seit Mitte 2012 erklären. In Summe kommt das Musterdepot auf eine beeindruckende Performance von 1.125 Prozent bei nur 33 Prozent Maximalverlust.
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Teilverkäufe bringen über 800 Prozent Gewinn
Schon länger mit an Bord ist bei Amazon Bernhard Derix (MasterBuy). Er hat die Aktie gleich am ersten Tag des Depot-Bestehens im Herbst 2014 in sein wikifolio Bigplayer Zukunfttechnologien aufgenommen. Der Buchgewinn der trotz diverser Teilverkäufe immer noch mit 6,6 Prozent vertretenen Position liegt daher auch bei 740 Prozent. Anfang Mai konnte er sogar noch Gewinne von bis zu 825 Prozent mitnehmen. Die erneuten Verkäufe hatten allerdings nicht direkt etwas mit der Aktie selbst zu tun: „Mit den enttäuschenden Zahlen von und Amazon wird es kritisch, dass das wikifolio keinen neuen höchsten maximalen Verlust erleidet. Ich reduziere also auch die Schwergewichte weiterhin ein wenig.“ Aktuell liegt der höchste Drawdown noch bei gut 35 Prozent. Demgegenüber steht trotz eines Verlustes von 25 Prozent seit Jahresbeginn eine Performance von 278 Prozent oder 19 Prozent pro Jahr.
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